USA: Empire State Index sinkt überraschend

Der Empire-State-Index misst die Geschäftstätigkeit des produzierenden Gewerbes im Staat New York. Ein Indexstand unter Null deutet einen Rückgang der Aktivität an.


Im April wieder kräftige Kapitalabflüsse
In den USA hat es im April wieder kräftige Kapitalabflüsse gegeben. Insgesamt hätten ausländische Investoren per Saldo 53,2 Milliarden US-Dollar abgezogen, teilte das Finanzministerium am Montag in Washington mit. Im März hatte es noch Zuflüsse von 25,0 Milliarden Dollar gegeben, während im Februar noch 90,9 Milliarden Dollar abgeflossen waren. Die USA benötigen einen hohen Zufluss an Kapital, um ihr Defizit in der Leistungsbilanz zu finanzieren.


IWF hebt Prognosen an 
Lichtblick für die weltgrösste Volkswirtschaft: Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für die US-Wirtschaft Mitte nächsten Jahres einen  «soliden Aufschwung». Es sei im Jahresschnitt 2010 mit einem Wachstum von 0,75 Prozent zu rechnen – noch im April hatte der IWF von einem «Null-Wachstum» gesprochen. Damit korrigieren die Experten erstmals seit Beginn der Krise ihre Erwartungen nach oben. Zugleich warnte der IWF aber auch vor einem langfristigen Risiko: Durch Konjunkturprogramme und andere Ausgaben im Kampf gegen die Krise verschlechterten sich die Staatsfinanzen immer drastischer: Bis 2011 drohe das Haushaltsdefizit auf neun Prozent des Brutto-Inlandsprodukts (BIP) anzuwachsen.


Erwartete Schrumpfung von 2,8 auf 2,5 BIP-Prozent korrigiert
 In der am Montag veröffentlichten Konjunktureinschätzung des IWF werden auch die Erwartungen für dieses Jahr leicht nach oben korrigiert. Für dieses Jahr sei mit einem Schrumpfen der US-Wirtschaft um 2,5 Prozent zu rechnen; noch im April sprach der IWF von einem Minus von 2,8 Prozent. Grundsätzlich heisst es, zwar zeichne sich auf dem US-Immobilienmarkt sowie auf dem Arbeitsmarkt eine «Verlangsamung der Verschlechterung» ab. Auch die Lage im Finanzsektor habe sich entspannt. Dennoch sei ein rascher Aufwärtstrend nicht zu erkennen. Die Arbeitslosigkeit in den USA werde nächstes Jahr auf knapp zehn Prozent steigen. Dagegen bleibe die Inflationsrate weiterhin sehr niedrig.


Noch keine Entwarnung
Eine Entwarnung könne allerdings noch nicht gegeben werden, warnt der IWF. «Die mittelfristigen Aussichten sind durch einen ungewöhnlichen Grad an Unsicherheit gekennzeichnet.» Es gebe noch erhebliche Risiken, etwa einen weiteren Zerfall der Immobilienpreise oder ein weiteres Ansteigen der Arbeitslosigkeit. Allerdings verweisen die Experten auch eindringlich auf die Schattenseiten, wie die sich verschlechternde Haushaltslage in den USA. «Wie in anderen Ländern wird die Finanzkrise auch eine ernsthafte und anhaltende Verschlechterung der öffentlichen Finanzen als Ergebnis haben.»  (awp/mc/ps/24)

Schreibe einen Kommentar