von Gérard Al-Fil
Trotz wachsender Spannungen zwischen den USA und dem Iran wegen des Atomprogramms in der Islamischen Republik, erwägt Washington offenbar eine provisorische Interessenvertretung in Teheran zu eröffnen. Dies berichtete am Montag die Washington Post. Beide Seiten unterhalten seit der Besetzung der Teheraner US-Botschaft durch iranische «Studenten» 1979/1980 keine diplomatischen Beziehungen mehr. Seit April 1980 nimmt die Schweizer Botschaft in Teheran die amerikanischen Interessen im Iran wahr.
Modell Havanna für Teheran?
Ähnlich wie das diplomatische Büro in Havanna, Kuba, soll eine solche Vertretung in erster Linie Visa-Dienste leisten. Bisher reisen die meisten iranischen Staatsbürger nach Dubai, um dort beim amerikanischen Konsulat im World Trade Centre ein Einreisevisum für die Staaten zu beantragen. Seit Mai 2007 verhandeln amerikanische und iranische Diplomaten im Irak erstmals wieder direkt miteinander. Auch das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern steigt stetig. Die wachsende Zahl amerikanischer Produkte in iranischen Läden ist unübersehbar. Die Güter gelangen grösstenteils über Dubais Freihafen Dschebel Ali ins Land.