USA: Schwindende Unterstützung für zweite Amtszeit Bernankes
26 Mitglieder der Kongresskammer stünden derweil hinter ihm, 59 hätten ihre Haltung bislang nicht preisgegeben. Zwei prominente Senatoren von beiden Parteien zeigten sich derweil jedoch optimistisch, dass der Zentralbankchef bestätigt wird. Für eine Wiederwahl benötigt Bernanke 60 der 100 Stimmen in der Kongresskammer. Seine Amtszeit endet am 31. Januar. Mitte Dezember hatte sich der Bankenausschuss des Senats bereits mit klarer Mehrheit für eine Bestätigung und weitere vier Jahre im Amt ausgesprochen. Einschliesslich zweier unabhängiger Senatoren verfügen die Demokraten nur noch über 59 Stimmen in der Kammer, nachdem in Massachusetts der Republikaner Scott Brown überraschend einen Sitz erringen konnte.
Bernanke zur «Person des Jahres» 2009 gekürt
Zuletzt hatten sich am Freitag die demokratischen Senatoren Barbara Boxer und Russ Feingold gegen eine Wiederwahl gewandt, deren eigene Mandate bald zur Abstimmung stehen. US-Medien zufolge hoffen beide offensichtlich, durch ihren öffentlichen Widerstand gegen Bernanke bei den Wählern punkten zu können. Der Notenbankchef wurde unter anderem für die Rettung des angeschlagenen Versicherungsriesen American International Group (AIG) kritisiert. Viele Experten betonen hingegen sein entschlossenes Vorgehen im Kampf gegen die Finanzkrise. Das renommierte US-Magazin «Time» kürte ihn deswegen bereist zur «Person des Jahres» 2009.
Senatoren bleiben hüben und drüben zuversichtlich
In einer am Samstag veröffentlichten Erklärung gingen derweil der demokratische Senator Christopher Dodd und sein republikanischer Kollege Judd Gregg davon aus, dass Bernanke wiedergewählt wird. «Auf Basis der Gespräche mit unseren Kollegen sind wir sehr zuversichtlich, dass Chairman Bernanke die Bestätigung des Senats für eine zweite Amtszeit erhalten wird», hiess es. Der Zentralbankchef habe im Kampf gegen die Krise «einen exzellenten Job» gemacht.
Abstimmung frühestens am 27. Januar
Der Termin für die Abstimmung im Senat war zunächst unklar. Laut «Wall Street Journal» kann es nach den Regeln des Kongresses frühestens an diesem Mittwoch dazu kommen. Angesichts der schwindenden Unterstützung für Bernanke auch in den eigenen Reihen, stellte sich das Weisse Haus demonstrativ hinter den Zentralbankchef, der unter Präsident George W. Bush an die Spitze der Federal Reserve berufen worden war. Präsident Barack Obama «denkt nach wie vor, dass er die beste Besetzung für den Posten ist», sagte Sprecher Bill Burton. (awp/mc/ps/04)