Der Gruppen-Umsatz stieg im ersten Halbjahr 2010 um ein Viertel auf 62,4 Mio CHF. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITA kletterte um ein Fünftel auf 15,9 Mio CHF, wie der Hersteller von Testinstrumenten für die Textilindustrie am Dienstag mitteilte. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 4,0 Mio CHF nach 0,8 Mio CHF im Vorjahreszeitraum. Die EBITA-Marge wurde mit 25,5 (26,3%) auf «hohem Niveau» gehalten.
Textilproduzenten kaufen wieder Maschinen
Uster führt die Verbesserung des Geschäftsganges auf die wieder erwachte Investitionsbereitschaft der Textilproduzenten zurück, die neue Maschinen kauften. Die positive Entwicklung sei von der Garnproduktionsnachfrage ausgelöst worden, nachdem die Hersteller ihre Überbestände im Vorjahr abgebaut hätten. Ein weiterer wichtiger Faktor seien die besseren Rahmenbedingungen für Kredit- und Handelsfinanzierungen für die Kunden in allen wichtigen Märkten gewesen. Schwerpunkt der Aktivitäten von Uster bildet China, wo der lokale Textilmarkt schnell wächst. Gegenwärtig sei dort eine Umstellung von der arbeitsintensiven manuellen Herstellung auf automatisierte Produktionsverfahren zu beobachten. Hiervon will der Messinstrumentehersteller weiter profitieren.
Mittelasiatischen Märkte erholen sich
Gleichzeitig erholten sich die mittelasiatischen Märkte, darunter Indien, die Türkei, Bangladesch und Pakistan. Während der indische Markt wieder wachse, wenn auch nicht so stark wie der chinesische, habe sich das Auftragsvolumen in der Türkei, Bangladesch und Pakistan stabilisiert und dürfte gegen Ende des Jahres oder spätestens Anfang 2011 wieder zunehmen. Insgesamt trugen die asiatischen Länder 66,2% zum Gesamtumsatz bei, auf Europa und Nordamerika entfielen 22,2% bzw. 11,6%. Mit neuen Produkten und der strategischen Partnerschaft mit Toyota soll die Wettbewerbsposition verbessert werden. So will Uster Neuentwicklungen in allen Marktsegmenten einführen und die globale Vertriebsorganisation erweitern. Ein besonderer Schwerpunkt bilde dabei die Zusammenarbeit mit Toyota. Synergien und gemeinsamen Technologie- und Marktentwicklungsmöglichkeiten sollen dabei geprüft werden.
Zuversichtlicher Ausblick
Uster geht von einer fortgesetzte Verbesserung des Marktumfeldes aus. Dieses werde von starker Nachfrage der asiatischen Märkte, insbesondere China und Indien, angetrieben. Für das Geschäftsjahr 2010 rechnet die Geschäftsleitung mit einem Bruttoumsatz in der Grössenordnung von 125 Mio bis 130 Mio CHF und einer EBITA-Marge, die weiterhin um 25% liegt. Zukünftiges Wachstum erwartet das Unternehmen insbesondere vom verstärkten Fokus auf Qualität und der zunehmenden Automatisation in den Schwellenländern. Mittelfristig gibt sich die Geschäftsleitung zuversichtlich, die Aktivitäten weiter auszubauen und das Unternehmen zum Umsatzniveau vor der Krise zurückführen zu können. (awp/mc/ps/06)