Trotz des angespannten Marktumfelds in der Textilindustrie erwartet der Hersteller von Testinstrumenten für die Textilindustrie für das gesamte Jahr 2008 starke Ergebnisse. Angestrebt werde ein im Vorjahresvergleich «signifikanter» Anstieg des Nettoergebnisses. Uster geht jedoch von einem gegenüber dem hohen Niveau des letzten Jahres leicht rückläufigen Bruttoumsatz aus. Wie Uster am Donnerstag mitteilte, sank der Umsatz auf 93,3 (VJ 95,8) Mio CHF. Das Betriebsergebnis (EBITA) lag bei 28,6 (27,3) Mio CHF und der Reingewinn bei 13,1 (5,8) Mio CHF. Mit dem vorgelegten Ergebnis hat das Unternehmen die Schätzungen des Analysten beim Umsatz knapp unterschritten, bei EBITA und Reingewinn jedoch übertroffen. Der AWP-Konsens lag für den Umsatz bei 95,0 Mio, für den EBITA bei 25,9 Mio und für den Reingewinn bei 10,8 Mio CHF.
Investitionsfreudige Textilhersteller
Nach Darstellung von Uster begünstigte der Preisanstieg für Baumwolle den Markt für Qualitätsprüfsysteme. Die Investitionsfreudigkeit der Textilhersteller in neue Maschinen werde durch höhere Baumwollpreise, eine Überversorgung mit Garn und stärkere Währungen geschmälert. Auch wenn die Geschäftstätigkeit durch die geringere Anzahl der an den Markt ausgelieferten neuen Maschinen beeinflusst werde, profitiere die Mehrzahl der Kunden von der Ausrichtung auf höhere Produktqualität und effizientere Prozesse, wodurch sie höherwertige Produkte verkaufen und bessere Margen erzielen könnten, so Uster. Die Nachfrage nach Prüfsystemen aufgrund des kontinuierlichen Strebens nach Qualitätsverbesserung habe daher bei den Textilherstellern zugenommen.
Zuversichtlicher Ausblick
Für die weitere Entwicklung gibt sich die Unternehmensführung von Uster zuversichtlich und sieht einen anhaltenden Trend zu Textilprodukten in besserer Qualität. Dies sei vor allem bedingt durch die Kundenerwartungen in den westlichen Ländern und die aufblühende Mittelschicht in Asien. Uster erwartet für das Gesamtjahr zwar einen Umsatzrückgang, allerdings nicht in dem Ausmass wie ihn die Hersteller von Textilmaschinen berichtet haben, da das Geschäft von Uster Technologies anders sei. Unter Vorbehalt einer weiteren unerwarteten Verschlechterung der allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Lage rechnet das Unternehmen für 2008 mit einem gegenüber dem hohen Niveau des letzten Jahres «leicht rückläufigen Bruttoumsatz».
Dividende von 30 – 50% des Nettoergebnisses in Aussicht gestellt
Die Erwartungen für die EBITA-Marge Ende 2008 aufgrund geplanter Marketing und R&D-Kosten liegen zwischen 26% und 28% des Gesamtumsatzes. Angestrebt werde ein im Vorjahresvergleich signifikanter Anstieg des Nettoergebnisses, der im Wesentlichen auf das Fehlen nicht wiederkehrender Aufwendungen im Zusammenhang mit dem IPO im Jahr 2007 zurückgehe. Uster werde weiterhin genügend Liquidität generieren, was eine Rückzahlung der Schulden sowie die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 30 – 50% des Nettoergebnisses erlaubte. (awp/mc/ps/09)