Der Bruttogewinn der Valiant stieg im vergangenen Jahr um 3,4% auf 216,1 (VJ 209,0) Mio CHF. Das operative Ergebnis verminderte sich dagegen um 3,7% auf 178,3 (185,1) Mio CHF und der Reingewinn blieb mit 148,5 (VJ 148,6) Mio CHF praktisch unverändert, wie das Bankinstitut am Mittwoch mitteilte. Die Erwartungen von Analysten wurden damit übertroffen. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung die Zahlung einer um 0,10 CHF auf 3,20 CHF erhöhten Dividende pro Aktie vor.
Wachstumschancen wahrgenommen
Die Gruppe habe im letzten Jahr verschiedene Wachstumschancen wahrgenommen, heisst es in der Mitteilung. So ist Valiant mit Postfinance und der Triba Partner Bank Kooperationen eingegangen und hat insgesamt vier Fusionen – mit der Obersimmentalischen Volksbank, der Bank Jura Laufen, der Caisse d’épargne de Siviriez und der Spar + Leihkasse Steffisburg – vorgenommen. Zudem wurde die Investas AG übernommen.
Mehrere neue Geschäftsstellen
Der Zusammenschluss mit der Bank Jura Laufen diente der Gründung einer Bank für die Westschweiz: die Banque Romande Valiant. Die Ausdehnung der Geschäftstätigkeit in wirtschaftlich attraktive Regionen wurde auch mittels neuer Geschäftsstellen in Baden, Bulle, Lausanne und Basel fortgeführt. Im Frühjahr 2010 soll die Geschäftsstelle in Biel eröffnet werden. In der bedeutendsten Ertragsparte, dem Zinsgeschäft, stieg der Erfolg um 9,5% auf 340,5 (311,0) Mio CHF. Durch die Volumensteigerung der Ausleihungen sei der weitere Rückgang der Zinsmarge kompensiert worden, so die Mitteilung. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft resultierte ein Minus von 4,2% auf 66,0 (68,9) Mio CHF. Im Handelsgeschäft stieg der Erfolg um 9,5% auf 13,8 Mio CHF.
Neugeldzufluss von 2,2 Milliarden Franken
Der Geschäftsaufwand betrug 220,7 (193,4) Mio CHF und das Aufwand/Ertrags-Verhältnis 50,5% (48,1%). Die Kundengelder konnten um 16,1% respektive 2,2 Mrd und die Kundenausleihungen um 20,3% respektive 3,4 Mrd CHF gesteigert werden. Insgesamt erzielte Valiant einen Neugeldzufluss von 1,1 Mrd CHF. Per Ende 2009 wies der Konzern eine Bilanzsumme von 22,9 (19,5) Mrd CHF aus. Das Eigenkapital blieb trotz Vernichtung eigener Aktien im Wert von 119,1 Mio mit 1’670 Mio CHF unverändert. Die Eigenkapitalrendite beträgt 9,8%.
Schwieriges 2010 erwartet
Im laufenden Jahr 2010 erwartet Valiant – unter Berücksichtigung von Sonderaufwendungen (Migrationskosten) – ein Ergebnis im Rahmen des Jahresabschlusses 2009. Die Integration der neuen Tochterbanken werden nicht nur Fusionskosten nach sich ziehen. Valiant will die Prozesse weiter optimieren, Synergien nutzen und so die Ertragslage laufend verbessern. Insgesamt rechnet die Bank jedoch mit einem schwierigen, von zahlreichen Herausforderungen geprägten Jahr. Zwar habe sich das wirtschaftliche Umfeld aufgehellt, es blieben aber Zweifel, wie stabil sich das Wirtschaftswachstum weiterentwickeln werde. Im Zinsengeschäft dürfte die Konkurrenzsituation hart und die Margen tief bleiben.
Weiterer Ausbau der Marktstellung im Fokus
Die Gruppe will weiter die sich bietenden Möglichkeiten zum Ausbau der Marktstellung nutzen. Eine Vielzahl von Chancen werde sich voraussichtlich auch in diesem Jahr bieten, schreibt Valiant. Ausserdem dürfte sich die Strukturbereinigung in der Bankenwelt fortsetzen. Valiant rechnet mit weiteren Fusionen und Kooperationen und sei an Zusammenschlüssen weiterhin interessiert. Keine Angaben machte die Valiant-Gruppe in ihrer Medienmitteilung zur Neubesetzung des Chefpostens. Kurt Streit hatte sich im Mai vom Amt des Konzernchefs auf das Verwaltungsratspräsidium zurückgezogen. Die operative Führung wurde der vierköpfigen Geschäftsleitung übertragen. (awp/mc/ps/04)