Valora: Aktionärsgruppe um Adriano Agosti will a.o. GV
Die Gruppe wolle deshalb auch nicht bis zur nächsten Generalversammlung am 29. April 2008 warten, um die nach Ansicht der Aktionärsgruppe notwendigen Veränderungen zu erwirken. Aus diesem Grund werde die Einberufung einer ausserordentlichen Generalversammlung angestrebt, erklärte Adriano Agosti als Sprecher der Gruppe gegenüber der «Finanz und Wirtschaft» (FuW, Ausgabe 20.10.).
Aktionärsgruppe will a.o. GV
Gruppe um Agosti könne keine a.o. GV verlangen
Ob dies so einfach umsetzbar ist, setzt die «SonntagsZeitung» (SoZ, Ausgabe 21.10.) ein Fragezeichen. Gemäss SoZ legt sich Valora auf den Standpunkt, dass für eine a.o. GV die eingetragenen Stimmen ausschlaggebend sind. Die Statuten von Valora halten fest, dass ein Aktionär nicht mehr als 5% der Stimmen eintragen kann und dass eine Gruppe mehrerer Investoren wie ein einzelner Aktionär behandelt wird. Damit spreche Valora der Gruppe um Agosti das Recht ab, eine a.o. GV verlangen zu können, so die SoZ weiter.
Ineffizienz in der Organisation bemängelt
Nach Aussagen von Agosti sei es weder das Ziel der Gruppe, Valora in Einzelteile zu zerlegen, noch die Gesellschaft ganz zu erwerben. Bemängelt wird aber u.a. die Ineffizienz in der Organisation. Man sei nicht auf den `schnellen Reibach` aus, wolle Valora aber endlich zu mehr Dynamik und vor allem einer höheren, mit ausländischen Konkurrenten vergleichbaren Profitabilität verhelfen, so Agosti in der FuW. Gegenüber der SoZ unterstrich er: «Wir sind keine Spekulanten. Wir suchen eine nachhaltige Verbesserung der Performance».
Agosti will neue Personen im VR
Dazu sind nach Ansicht von Agosti neue Kräfte mit Erfahrung im Handel von Nöten. «Wir glauben nicht, dass ein Neuanfang unter Führung von VR-Präsident Fritz Ammann möglich ist», erklärte Agosti im Gespräch mit der SoZ. Offenbar stehe er mit solchen neuen Personen in Kontakt, schreibt die FuW. Dabei gehe es um Kandidaten für den VR. Mit konkreten Vorschläge bzw. Anträgen an eine nächste Aktionärsversammlung wolle Agosti in Bälde aufwarten, so die FuW weiter. Wie die SoZ berichtete, handelte es sich bei den angefragten Personen u.a. um Rolando Benedick, Mitinhaber und Präsident von Manor. Dieser bestätigte gegenüber der SoZ, dass er angefragt worden sei.
Eine neue Kultur soll Einzug halten
Mit neuen Leuten soll nach den Vorstellungen Agostis bei Valora `von oben her eine neue Kultur` Einzug halten. «Und zwar bis hinunter zu jedem einzelnen Kiosk», so Agosti in der SoZ. Dabei seien Franchisesysteme denkbar. Hinter den Kulissen müssten zudem die Abläufe und Systeme verbessert werden.
Gewinneinbruch im ersten Halbjahr
Valora leidet unter dem schwachen Schweizer Kioskgeschäft. Der Konzern musste im ersten Halbjahr einen Gewinneinbruch um mehr als die Hälfte auf 11,9 Mio CHF hinnehmen, während der Umsatz mit 1,43 Mrd CHF auf dem Vorjahresniveau stagnierte. (awp/mc/ab)