Valora: VR-Präsidentin Tschanz sieht Unternehmen nicht als Sanierungsfall
Der Verkauf einiger Produktionsbetriebe soll im laufenden Quartal abgeschlossen werden. Die Verkaufsverhandlungen für die fünf Fabriken in vier Ländern seien weit fortgeschritten. «Wir rechnen mit dem Abschluss im ersten Quartal», sagte Tschanz in einem Interview mit der Zeitung ‹Sonntag›.
Kägi und co.
Konkret geht es nach früheren Angaben um die Unternehmen Kägi (Waffelspezialitäten) und Roland (Dauerbackwaren und Salzgebäck) in der Schweiz, Cansimag (Blätterteiggebäck) in Frankreich, Soerlandchips (Kartoffelchips) in Norwegen und Gillebagaren (Haferbiscuits und Knuspergebäck) in Schweden.
Agosti im Aufsichtsgremium abgelehnt
Tschanz bekräftigte im Vorfeld der ausserordentlichen Generalversammlung, dass der Verwaltungsrat eine Wahl von Investor Adriano Agosti in das Aufsichtsgremium ablehnt. Sein Anspruch auf einen Sitz sei «übertrieben», zudem bestünden mögliche Interessenskonflikte, weil er auch Fondsverwalter sei.
Probleme nur bei Kiosk Schweiz
Tschanz sieht Valora – anders als Agosti – nicht in einer Turnaround-Situation. «Ich wehre mich dagegen, dass man Valora in der Öffentlichkeit manchmal als Sanierungsfall darstellt.» Probleme ortet Tschanz nur bei Kiosk Schweiz. Entsprechende Massnahmen seien aber eingeleitet. Sie kündet zudem an, dass Ende 2008 ein geschlossenes Warenbewirtschaftungssystem eingeführt wird.
Ausserordentliche Generalversammlung am 30. Januar
Valora ist seit längerem in den Schlagzeilen, weil unzufriedene Aktionäre um Agosti einen Richtungswechsel fordern. Eine ausserordentliche Generalversammlung am 30. Januar soll über die künftige Zusammensetzung des Verwaltungsrats befinden. Der Konzern schlägt drei neue Mitglieder zur Wahl vor – nicht jedoch Agosti, dessen Anspruch auf einen Sitz der Verwaltungsrat ablehnt.
Kein konkretes Angebot erhalten
Im Interview äusserte sich Tschanz überdies zu Gerüchten um einen Verkauf von Valora, die in der Vergangenheit für Aufruhr gesorgt hatten. Es habe nie ein konkretes Angebot gegeben, stellte Tschanz klar. Die französische Hachette-Gruppe habe zwar eine unverbindliche Offerte gemacht. Der Interessent habe jedoch exklusiv die Bücher einsehen wollen, was Valora abgelehnt habe. (awp/mc/ab)