Angesprochen auf das Gerücht, dass er mit Rieter-VR Peter Spuhler über einen Verkauf der Oerlikon-Tochtergesellschaft Schlafhorst an den Textilmaschinenbauer Rieter gesprochen habe, sagte Vekselberg: «Derzeit befindet sich das internationale Textilmaschinengeschäft in einer Krise. Wir prüfen derzeit mehrere Optionen für das Oerlikon-Textilmaschinengeschäft. Die von ihnen erwähnte Möglichkeit ist eine.»
OC-Beschichtungsgeschäfts vor Verkauf an Sulzer?
Auch Sulzer ist von den Veränderungen bei Oerlikon betroffen, wie die Wirtschaftzeitung weiter schreibt. Der Verkauf des Beschichtungsgeschäfts von Oerlikon an Sulzer werde vom Oerlikon-Verwaltungsrat geprüft. «Soweit ich weiss, prüft der Oerlikon-VR unter anderem einen Verkauf der Beschichtungssparte. Ich denke, dass daher ein Verkauf an Sulzer auch eine Möglichkeit ist, ja», so Vekselberg.
Oerlikon-Solargeschäft nicht vor Verkauf
Vorantreiben will Vekselberg dagegen das Oerlikon-Solargeschäft. «Russland ist ein geeigneter Produktionsstandort für Solarpanels. Wir haben sehr ambitionierte Pläne für neue Industriecluster.» Auf die Frage, ob ein Börsengang des Oerlikon-Solargeschäfts in Frage komme, meint Vekselberg: «Es gibt verschiedene Optionen, wie man dieses Geschäftsfeld bei Oerlikon finanzieren kann. Das bestimmt der Verwaltungsrat und derzeit ist noch kein Entscheid gefallen. Allerdings haben wir sehr präzise Vorstellungen, wie Renova ihren Solarbereich ausgestalten soll.» Dass Renova oder die Schweizerische Avelar das Solargeschäft von OC Oerlikon kaufen könnte, verneint Vekselberg.
«Aufbruchsstimmung in Russland»
Auch die Schweiz könne von der Aufbruchsstimmung in Russland profitieren, wirbt er und sagt: «Ein Freihandelsabkommen wäre sehr nützlich.» Die Schweiz solle nun den Prozess beschleunigen. Privat stehen ebenfalls Veränderungen an. Der Milliardär, der heute in der Stadt Zürich wohnt, will den Kanton wechseln – weil Zürich die Pauschalbesteuerung abgeschafft hat.
«Keine Schweizer Gesetze verletzt»
Zu den Vorwürfen der Schweizer Behörden, seine Beteiligung am Industriekonzern Sulzer illegal aufgebaut zu haben, meinte Vekselberg: «Ich weiss, dass weder ich noch meine Firmen Gesetze verletzt haben.». Gleichzeitig räumt er Fehler ein: «Möglicherweise wurden wir kritisiert, weil wir zu wenig offen über unsere Pläne gesprochen haben.» Heute wisse er, wie er sich verhalten müsse. (awp/mc/ps/08)