Unterdessen gibt sich die GfK für den Konsum im kommenden Jahr etwas optimistischer als 2008. Nach einem stagnierenden privaten Verbrauch in diesem Jahr rechnen die Forscher für 2009 mit einem Konsumzuwachs von rund 0,5 Prozent.
Finanzkrise noch nicht recht bei Verbrauchern angekommen
Zur Verbesserung der Verbraucherstimmung im November haben laut GfK sowohl günstigere Einkommensaussichten als auch eine gestiegene Anschaffungsneigung beigetragen. Die Konjunkturerwartungen setzten indes ihre Talfahrt fort. «Die Finanzkrise ist zwar inzwischen in der Realwirtschaft angekommen, aber noch nicht so recht bei den Verbrauchern», kommentierte die GfK die Ergebnisse. Zwar sanken die Konjunkturaussichten der Verbraucher auf minus 30,1 Zähler und damit auf ein abermaliges Rekordtief. Fallende Energiepreise und recht gute Tarifabschlüsse hätten den Pessimismus der Verbraucher aber gemildert. Die Einkommenserwartungen verbesserten sich um 6,0 Punkte auf minus 6,9 Zähler, während sich die Anschaffungsneigung um 11,5 Punkte verbesserten auf minus 6,7 Zähler.
GfK für 2009 zuversichtlicher
Nachdem die GfK für 2008 weiterhin von einem stagnierenden privaten Verbrauch ausgeht, geben sich die Forscher für das kommende Jahr etwas zuversichtlicher. «Trotz des aktuell hohen Ausmasses der Unsicherheit über die Wirtschaftsentwicklung gehen wir für das kommende Jahr von einem leichten Wachstumsplus von rund 0,5 Prozent aus», sagte GfK-Chef Klaus Wübbenhorst. Der Gfk-Chef begründete den Zuwachs mit der sinkenden Teuerung, der nach wie vor geringen Arbeitslosigkeit und jüngsten Massnahmen der Bundesregierung.
Vertrauen in Bankensystem wieder gestärkt
«Der Rettungsschirm für den Bankensektor hat das Vertrauen der Bevölkerung in das Finanzsystem wieder gestärkt», sagte Wübbenhorst. So helfe das Paket, dass die Kreditvergabe im Bankensektor nicht zum Erliegen komme. Hiervon profitierten letztlich sowohl Unternehmen als auch Verbraucher. «Auch das Konjunkturpaket der Bundesregierung ist prinzipiell positiv zu werten, da es die Wirtschaftskrise mildern dürfte.» Wichtig sei aber, dass die Regierung entschieden, schnell und klar handele, schränkte der GfK-Chef ein. «Es wäre sicher nicht sinnvoll, einzelne Steuervergünstigungen erst 2010 zu gewähren.»
Zurzeit keine Deflationsgefahr
Mit Blick auf das derzeit verstärkt diskutierte Thema «Deflation» gibt sich die GfK grundsätzlich zuversichtlich. «Trotz stark rückläufiger Inflationsraten und eines zugleich trüben Wachstumsausblicks sehen wir aktuell keine deflationären Tendenzen», sagte Wübbenhorst. Er gab sich zuversichtlich, dass nationale Regierungen und Notenbanken die Problematik im Griff haben. «Ungeachtet dessen ist Deflation natürlich immer ein ernst zu nehmendes Thema, da sinkende Preise Ausfluss einer schrumpfenden Gesamtwirtschaft sind.» (awp/mc/pg/08)