Dies sagte die Münchner Staatsanwältin Hildegard Bäumler-Hösl der Zeitung «Estado de São Paulo» (Dienstagausgabe). «Wir haben Informationen, dass acht Millionen Euro nach Brasilien geflossen sind. Wir ermitteln, um zu erfahren, wozu diese Millionen verwendet wurden.»
Auch Geldflüsse von Siemens nach Uruguay unter Verdacht
Es gebe den Verdacht, dass dieses Geld als Schmiergeld benutzt worden sei, um öffentliche Aufträge für Technologie-Lieferungen nach Brasilien zu bekommen. «Wir haben Informationen über den Geldfluss an zwei Privatpersonen. Aber wir wollen wissen, zu welchem Zweck das Geld nach Brasilien transferiert wurde.» Die Staatsanwaltschaft überprüft auch Geldflüsse von Siemens nach Uruguay. Siemens-Sprecher Jörn Roggenbuck sagte dem «Estado», dass Siemens alle Untersuchungen in Fällen von Schmiergeldzahlungen unterstütze. Er verwies zugleich auf laufende umfassende konzerninterne Untersuchungen.
Grösster Schmiergeld-Skandal der deutschen Geschichte
Die Bestechungszahlungen von Siemens an Amtsträgern gelten als grösster Schmiergeld-Skandal der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Der Konzern hatte sich am Montag mit dem US-Justizministerium und der US-Börsenaufsicht SEC sowie der Staatsanwaltschaft München auf Geldbussen von rund einer Milliarde Euro in Deutschland und den USA verständigt. Siemens-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme sieht damit die Verfahren gegen das Unternehmen wegen des Vorwurfs der Bestechung von Amtsträgern in beiden Ländern zeitgleich beendet. Zugleich verwies er aber auf eine Vielzahl von Verfahren auch in anderen Ländern. (awp/mc/ps/01)