Der künfigte Migros-Konzernchef Herbert Bolliger spricht in einem Interview mit der «Berner Zeitung» (Samstagausgabe) Klartext: «Unser Verhältnis zu Pick Pay ist getrübt. Auf Pick Pay und ihre Muttergesellschaft – die deutsche Rewe – sind wir stinksauer.»
Gemeinschaftsunternehmen im Belieferungsgrosshandel gegründet
Rewe habe hinter dem Rücken der Migros mit Coop, dem Hauptkonkurrenten, im Belieferungsgrosshandel ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, sagt Bolliger. «So geht das nicht, so ist das Vertrauensverhältnis gestört.» Eigentlich hätte Migros Interesse gehabt. «Zuerst hat Rewe mit der Migros verhandelt. Wir waren nämlich an einem Zusammengehen der Migros-Tochter Scana mit der Rewe-Tochter Howeg interessiert», erklärt Bolliger.
Bolliger möchte Pick Pay ganz los werden
Konsequenz aus dem Streit: «Wir werden Pick Pay keine weiteren Flächen mehr zur Verfügung stellen.» Eigentlich möchte Bolliger Pick Pay ganz los werden. Doch die Migros ist an Mietvertäge gebunden. Sicher ist aber: «Wenn heute bei der Migros Aare ein Mietvertrag ausläuft, dann werden wir den nicht mehr erneuern», sagt Bolliger.
Konkurrenz aus Deutschland «sehr ernst nehmen»
Laut Bolliger stehen bei Pick Pay Veränderungen an. Ob es sich um einen Verkauf an Denner handelt, wird nach Einschätzung des designierten Migros-Chefs die Zukunft zeigen. Die Migros nimmt derweil die künftige Konkurrenz aus Deutschland «sehr ernst». Die Migros werde sich auf ihre Stärken konzentrieren. Eine Anfrage von Aldi, im Shoppyland in Schönbühl BE Fläche zu mieten, lehnte Migros aber ab. Bolliger wird die Nachfolge von Anton Scherrer am 1. Juli antreten. (awp/mc/gh)