Dem Minderheitsaktionär Vodafone solle ein Angebot für dessen 45-prozentige Beteiligung an der US-Mobilfunkgesellschaft unterbreitet werden, erfuhr die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Mittwoch aus den Kreisen. Der Preis könnte bei bis zu 50 Milliarden US-Dollar liegen. Verizon drängte bereits wiederholt auf einen Erwerb der restlichen Anteile, was Vodafone allerdings ablehnte. Vodafone-Chef Arun Sarin hatte erst kürzlich beteuert, es gebe keine Pläne, sich aus den USA zurückzuziehen. Ein erstes Angebot über rund 40 Milliarden Dollar habe Sarin bereits abgelehnt, hiess es in den Kreisen. Verizon lehnte einen Kommentar dazu ab.
Druck erhöhen
Im Tauziehen um Verizon Wireless arbeitet Verizon dem Vernehmen nach parallel an einem Szenario zur Übernahme des Vodafone-Konzerns, um den Druck auf den weltgrössten Mobilfunkkonzern zu erhöhen. Als Partner seien dabei Telefonica und Finanzinvestoren im Gespräch. Der Übernahmepreis würde bei umgerechnet 144 Milliarden Euro liegen, verlautete aus mehreren Quellen, die damit einen Pressebericht bestätigten. Mit der Übernahme-Drohung solle Vodafone-Chef Sarin zum Verkauf der Beteiligung an Verizon Wireless gedrängt werden. Ein ernsthaftes Interesse an einem Kauf gebe es nicht.
Mit 51 Millionen Kunden unterwegs
Verizon Wireless ist zu 55 Prozent im Besitz des amerikanischen Telekomschwergewichts Verizon. Im vergangenen Jahr kam der zweitgrösste Mobilfunkkonzern der Vereinigten Staaten auf einen Umsatz von 32 Milliarden Dollar. Verizon Wireless hatte zum Jahreswechsel 51 Millionen Kunden unter Vertrag und war damit mehr als doppelt so gross wie die Telekom-Tochter T-Mobile USA. (awp/mc/th)