Verkauf von Apples iPhone übertrifft Erwartungen

Über die Zahl der tatsächlich verkauften Geräte sind sich allerdings die Analysten nicht ganz einig und überbieten sich mit eigenen Schätzungen. Apple konnte – so hiess es – mindestens das doppelte der jeweiligen Prognosen verkaufen.

«Ausserordentlich gut»
Während die Investment-Firma Piper Jaffray rund eine halbe Million verkaufte iPhones am ersten Verkaufswochenende zählte, kommt David Bailey, Analyst von Goldman Sachs sogar 700.000 Stück. Mehr als ein Drittel der 164 Apple Stores soll in der Nacht zu Montag keine Ware mehr gehabt haben. Ob in vielen Filialen des Telekom-Konzerns und Apple-Exklusivpartners AT&T die Geräte ebenfalls tatsächlich komplett ausverkauft waren, wollte Unternehmens-Sprecher Mark Siegel zunächst nicht bestätigen. Der Marktstart sei jedoch «ausserordentlich gut» verlaufen.


200’000 Stück am ersten Verkaufstag abgesetzt
Der Verkauf in den USA hatte am Freitag um 18.00 Uhr in den Apple Stores und den Filialen von AT&T begonnen und dauerte die ganze Nacht. Allein am Freitag hätten rund 200.000 Stück des lang erwarteten Design-Handys nach Erhebungen der Global Equities Research aus San Francisco den Besitzer gewechselt. Analysten hatten zuvor mit 50.000 bis 200.000 Einheiten gerechnet. «Das ist ein sehr erfolgreicher Start», sagte Gene Munster, Analyst von Piper Jaffray.


2009 ein Drittel der Apple-Umsätze mit iPhone?
Die Erfolgsgeschichte des iPhone hänge nun aber davon ab, wie es sich in den Jahren 2008 und 2009 entwickeln wird, so Munster. 2009 wird Apple seiner Einschätzung nach mit dem Handy bereits ein Drittel seiner Umsätze machen können. Auch nach Apples eigenen Vorstellungen soll sich das iPhone neben den Macintosh-Computern und dem erfolgreichen Musik-Player iPod für das Unternehmen zum dritten Hauptgeschäftsbereich entwickeln.


Standard für Europa-Start noch offen
Das iPhone besitzt nur eine Taste und wird über ein berührungsempfindliches Display bedient. Neben der Telefonfunktion ist auch ein iPod zum Abspielen von Musik und Videos integriert. Für den Zugang ins Internet nutzt das iPhone, das vorerst nur in den USA zu haben ist, den recht langsamen Standard EDGE. Ob das Gerät zum Europa-Start Ende des Jahres einen leistungsfähigeren 3G-Standard unterstützt, ist bislang nicht bekannt.


Verzögerungen bei AT&T wegen Ansturm der Kunden
Unter den ersten Käufern, die zum Teil über Tage vor den Shops von Apple und AT&T campiert hatten, gab es allerdings nicht nur Begeisterung. Einige Käufer mussten zum Teil mehr als 30 Stunden auf ihre Freischaltung warten. Verzögerungen gab es auch bei Kunden, die für das iPhone extra den Anbieter wechseln mussten. Das Handy kann nur nutzen, wer einen zweijährigen Vertrag mit AT&T abgeschlossen hat.


Anders als in den USA sonst üblich, konnten die ersten Kunden ihr gerade erworbenes Gerät zu Hause über Apples Online-Plattform iTunes freischalten. Doch die Wartezeit wurde damit für viele Nutzer keineswegs wie erhofft verkürzt. Vermutlich wegen des grossen Ansturms kam es bei der Freischaltung durch AT&T zum Teil zu erheblichen Verzögerungen, wie iPhone-Eigentümer unter anderem im Branchenmagazin «c’net» berichteten. Einen Apple-Kunden habe es sogar ganze 39 Stunden gekostet, bis er sein neues Gerät endlich in Gebrauch nehmen konnte. (awp/mc/pg)

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