Verlängerung Kurzarbeit: Bund rennt offene Türen ein

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) unterstützt daher die vom Bundesrat vorgeschlagene Verlängerung. Für den Arbeitnehmerdachverband Travail.Suisse ist eine Verlängerung ebenfalls «überfällig». Die SP, CVP, FDP und SVP stimmen der Verlängerung allesamt zu. «Kurzarbeit ist zwar kein Allerheilmittel, aber sie hilft insbesondere der Exportindustrie, die Krise zu überstehen», sagte CVP-Nationalrat Pirmin Bischof auf Anfrage.


Entschädigung durch die Arbeitslosenkasse
Gedacht ist die Kurzarbeit für Zeiten mit Auftragsmangel. Anstatt Personal zu entlassen, können Betriebe für ihre Mitarbeiter Kurzarbeit anordnen. Die Arbeitslosenkasse entschädigt dies. Wegen der Wirtschaftskrise verlängerte der Bundesrat im April 2009 die maximal mögliche Dauer der Kurzarbeit von 12 auf 18 Monate.


Geplante Verlängerung befristet bis Ende 2011
In einer Anhörung wollte das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) herausfinden, ob der Bundesrat die maximale Dauer der Kurzarbeit per 1. April nochmals um 6 Monate verlängern soll. Die Verlängerung wäre bis Ende 2011 befristet. Die Kompetenz für diesen Entscheid erhielt der Bundesrat mit dem dritten Konjunkturpaket. Ablehnung bekundete der sgv. Er sieht für die Verlängerung keinen Bedarf. Nur in Einzelfällen nähmen Betriebe während mehr als eines Jahres Kurzarbeit in Anspruch. Zudem könnten nur die wenigsten Betriebe eine so lange Krise ohne strukturelle Anpassungen überstehen.


Krise auf Arbeitsmarkt noch längst nicht vorbei
Der Druck zugunsten einer Verlängerung besteht seit längerem: Die Kantone des Jurabogens (BE, NE, JU) machten sich im Januar in einem Brief an Bundesrätin Doris Leuthard dafür stark, weil damit die besonders betroffene Exportindustrie in der Region unterstützt würde. Auf dem Arbeitsmarkt ist die Krise noch längst nicht vorbei. Per Ende Januar waren fast 176’000 Menschen in der Schweiz ohne Job. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent. Laut dem Leiter der SECO-Direktion für Arbeit, Serge Gaillard, blieb die Anzahl der Betriebe mit Kurzarbeit weiter auf «hohem Niveau». (awp/(mc/ps/10)

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