Vermögensverwalter suchen im veränderten Marktumfeld nach Lösungen
Zu diesem Schluss kommt eine heute von KPMG und der Universität St. Gallen vorgestellte Umfrage bei Spitzenmanagern von dreissig der grössten Schweizer Vermögensverwaltern.
Viele Banken noch ohne Antworten auf neue Herausforderungen
Wohin die Reise der Branche künftig gehen werde, sei aber noch nicht klar auszumachen, erklärten die Studienverfasser vor den Medien in Zürich. So hätten überraschend viele Banken noch keine Antwort auf die neuen Herausforderungen. Die Industrie sei erst in der Phase der Situationsanalyse und noch nicht daran, die Unternehmensstrategien anzupassen.
Die Zeit drängt
Die Zeit dränge aber, erklärte Daniel Senn als Mitverfasser der Studie und Head of Audit Financial Services von KPMG. Für die Banken gehe es deshalb nun darum, sich möglichst rasch auf das veränderte Umfeld einzustellen, eine klare Strategie zu entwickeln und sich entsprechend zu positionieren. Ähnlich beurteilt Günter Müller-Stewens, Direktor am Institut für Betriebswirtschaftslehre an der Uni St. Gallen, die Situation: In der Branche sei die Unsicherheit gross und es gebe noch keine klare Vorstellung über die künftigen Geschäftsmodelle.
Schrumpfender Markt erwartet
Die befragten Spitzenbanker selber erwarten insbesondere im traditionellen, grenzüberschreitenden Vermögensverwaltungsgeschäft Probleme. So dürfte der Markt im Privatkundengeschäft in der Schweiz schrumpfen. Demgegenüber erhoffen sich die Branchenvertreter Wachstum im Ausland, insbesondere in den Emerging Markets.
Höhere Kosten – verschärfter Wettbewerb
Zudem rechnet die Branche angesichts der steigenden Anforderungen mit höheren Kosten und einem verschärften Wettbewerb. Gleichzeitig glaubt die Mehrheit der befragten Führungskräfte, dass die gegenwärtigen Gewinn- bzw. Bruttomargen nicht nachhaltig sind. Das führe zu einer verstärkten Konsolidierung in der Branche, so eine Schlussfolgerung der Studie.
Vor allem Institute, die weniger als 50 Mrd CHF an Kundengeldern verwalten, dürften laut der Studie zu Kandidaten für Übernahmen werden. Banken mit weniger als 10 Mrd CHF an Assets hätten in Zukunft wohl erhebliche Probleme, sich zu behaupten. (awp/mc/pg/28)