Wie die Gewerkschaft Unia am Montag mitteilte, wurden im Thurgau 2006 und 2007 bei 27 Kontrollen auf Baustellen Unregelmässigkeiten festgestellt. Das habe von nicht gezahlten Mindestlöhnen bis zu ausstehenden Spesenzahlungen gereicht, sagte dazu André Kaufmann, Co-Leiter Sektor Bau der Unia. Bisher hätten solche Verstösse nicht nur festgestellt, sondern auch sanktioniert werden können. Nach dem Auslaufen des Gesamtarbeitsvertrags (GAV) Ende September sei das nicht mehr möglich.
Grenzkantone besonders betroffen
Von den Verstössen gegen GAV-Bestimmungen und gegen die Regelungen im Rahmen der Personenfreizügigkeit seien die Grenzkantone besonders betroffen. Deshalb – und weil Baumeistervands-Präsident Werner Messmer im Thurgau wohnt – habe man mit den Protesten gegen die Haltung der Baumeister im Thurgau begonnen.
Baumeisterverband (SBV) hat wenig Neigung gezeigt
Der Baumeisterverband (SBV) hat noch vergangene Woche wenig Neigung gezeigt, auf die gewerkschaftlichen Forderungen nach einem neuen GAV einzugehen. Nächste Verhandlungen zwischen den beiden Sozialpartnern sind am 4. Oktober vorgesehen. Je nach Verhandlungsergebnis werde man flächendeckend weiter für einen neuen Vertrag kämpfen, sagte Kaufmann.