Vetropack 2009: Reingewinn trotz Umsatzrückgang stabil
Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2010 bleibt der Glasverpackungshersteller noch sehr zurückhaltend. Der Umsatz verringerte sich um 10,7% auf 671,5 (VJ 752,0) Mio CHF, währungsbereinigt waren es -2,0%. Der negative Währungseinfluss sei primär auf den Kurszerfall der ukrainischen Landeswährung Hryvna zurückzuführen, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Ergebnis leicht über Erwartungen
Der EBIT ging um 22,3% auf 100,9 (128,9) Mio CHF zurück, die EBIT-Marge entsprechend auf 15,0 (17,2)%. Der Reingewinn blieb mit einem Minus von 0,1% auf 78,4 (78,5) Mio CHF praktisch stabil, wobei im Vorjahr Währungsverluste von 30 Mio CHF wegen der Hryvna-Abwertung zu verzeichnen waren. Aufgrund des stabilen Gewinns ist denn auch die Auszahlung einer unveränderten Dividende von 35 CHF je Inhaber- bzw. 7 CHF je Namenaktie geplant. Vetropack hat die Erwartungen der Analysten mit den vorgelegten Zahlen leicht übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 669,0 Mio, für den EBIT bei 95,3 Mio und für den Reingewinn bei 76,9 Mio CHF. Der Cashflow sank um 8,1% auf 137,9 Mio CHF. Aufgrund des noch immer guten Wertes sei die Nettoverschuldung auf 5,0 Mio CHF von zuvor 61,9 Mio CHF markant reduziert worden. Die Eigenkapitalquote stieg auf 72,4 (66,4)%.
7 Prozent weniger Glasverpackungen abgesetzt
Insgesamt verkaufte die Gruppe 3,97 (4,27) Mrd Glasverpackungen, oder 7,0% weniger als im Vorjahr. Durch den Ausbau der Verkäufe in den Exportmärkten sei der Rückgang in den Inlandmärkten teilweise kompensiert worden. Die Exportquote stieg so auf 36,7 von 33,0%. Die produzierten Tonnagen reduzierten sich um 7,9% auf 1,18 (1,28) Mio verkaufbare Tonnen Glasverpackungen. Das Geschäftsjahr sei wegen der Wirtschaftskrise von einem Rückgang der Nachfrage geprägt gewesen, heisst es. Erst im dritten Quartal habe sich die Nachfrage stabilisiert, ohne jedoch das Vorjahresniveau zu erreichen. Deshalb sei an allen Standorten die Produktion gedrosselt worden, um einen Lageraufbau zu vermeiden.
Striktes Kostenmanagement
Die «gute Ertragskraft in schwierigem Umfeld» sei auf das frühzeitige und strikte Kostenmanagement sowie auf gezielte Einsparungen zurückzuführen. Die personellen Massnahmen hätten sich dabei auf den Abbau von Ferien- und Überzeiten beschränkt. Radikale Massnahmen wie Werk- oder Wannenstilllegungen habe man vermeiden können. Zum Ausblick auf das Geschäftsjahr 2010 macht Vetropack nur vage Angaben. Bislang würden aussagekräftige Indizien für einen Nachfrageaufschwung fehlen, weshalb von einem gleich bleibenden Marktvolumen ausgegangen werde, heisst es etwa. Auch das West-/Ostgefälle bleibe bestehen: Obwohl in ganz Europa eine Stabilisierung eintrete, würden die Länder in Mittel- und Osteuropa auf dem deutlich stärker gefallenen Niveau verharren.
Aktienrückkaufprogramm
Zu den zentralen Herausforderungen werde es 2010 gehören, die angestrebte, möglichst hohe Kapazitätsauslastung zu erreichen. Dazu müssten aber zusätzliche Kunden aus dem In- und aus dem angrenzenden Ausland gewonnen werden. Die Kostensenkungsmassnahmen würden gleichzeitig weitergeführt. Darüber hinaus rechnet Vetropack mit sinkenden Energie- und Rohstoffpreisen. Weiter teilte Vetropack mit, dass unter dem im Januar 2009 gestarteten Aktienrückkaufprogramm, welches maximal 7,0% des ausgegebenen Aktienkapitals umfasst, 3’295 Inhaberaktien mit einem Nominalwert von 164’750 CHF vernichtet wurden. Per Ende 2009 wurden insgesamt 48% des geplanten Gesamtvolumens an Aktien zurückgekauft; die nächste Kapitalherabsetzung soll der GV 2011 beantragt werden. (awp/mc/ps/02)