Im ersten Halbjahr 2008 erzielte die Gruppe einen Reingewinn von 1,4 (VJ 1,3) Mio CHF. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA erhöhte sich um 7,3% auf 6,95 (6,5) Mio CHF, entsprechend einer Marge von 15,3 (14,6)%. Das Gross Operating Income (GOI) wird in der Mitteilung vom Dienstag mit 20,7 (19,85) Mio CHF angegeben. Der Umsatz stieg um 2,4% auf 45,5 (44,45) Mio CHF. Dagegen sank die Anzahl Logiernächte um 7,8% auf 76’924 (83’472).
Analysten-Erwartungen verfehlt
Somit hat die Hotelgruppe die Erwartungen von Sal.Oppenheim verfehlt. Die Analysten hatten im Vorfeld der Zahlen mit einem Reingewinn von 2,5 Mio CHF, einer EBITDA-Marge von 16,7% und einem Umsatz von 48,0 Mio CHF gerechnet. Bei den Logiernächten wurde ein Anstieg um 5% auf 87’500 erwartet.
Neuausrichtung hat sich bewährt
Das erste Halbjahr habe die erhoffte Bestätigung gebracht, dass sich die strategische und strukturelle Neuausrichtung der Gruppe bewährt habe, wird Verwaltungsratspräsident Peter Bratschi in der Mitteilung zitiert. Die zahlenmässige Performance der Gruppe sei umso erfreulicher, als sie unter teilweise schwierigen Rahmenbedingungen zustande kam: Das wirtschaftliche Umfeld weltweit sei alles andere als vorteilhaft gewesen.
Hypothekarschulden um 6,8 Mio. Franken abgebaut
Der positive Geschäftsverlauf habe es Victoria-Jungfrau ermöglicht eine weitere Entschuldung vorzunehmen. Unter anderem wurden die Hypothekarschulden um 6,8 Mio CHF abgebaut. Dies führte zu einer Eigenkapitalquote von 47,4% der Bilanzsumme.
Interlaken: Weniger Logiernächte, höhere Preise
Das Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa in Interlaken habe einen «überaus positiven» Leistungsausweis erzielt – der Umsatz erhöhte sich um 2,5% auf 21,5 Mio CHF, der GOI um 7% auf 10,9 Mio CHF und der EBITDA um 12,3% auf 5,8 Mio CHF. Das Wachstum sei vor allem aus dem Beherbergungsprozess gekommen, wo der durchschnittliche Zimmerpreis um rund 40 CHF auf 461,79 CHF angehoben werden konnte. Die Logiernächte gingen aber um 4,1% auf 35’222 zurück.
Luzern: Weniger Gäste aus Deutschland
Im Palace Luzern musste die Gruppe sowohl einen Rückgang der Logiernächte um 16,4% auf 18’017 als auch des Umsatzes um 7,1% auf 8,7 Mio CHF hinnehmen. Der GOI schrumpfte um 15,3% auf 3,1 Mio CHF, der EBITDA um 1,1 Mio auf 0,4 Mio CHF. Die Entwicklung sei primär auf die stark gesunkene Nachfrage nach Incentive-Arrangements aus den USA und den Buchungsrückgang der Gäste aus Deutschland zurückzuführen. Auch die Gästezahlen aus Asien seien rückläufig gewesen. Dagegen konnten die durchschnittlichen Zimmerpreise um 14,2% auf 375,32 CHF angehoben werden.
Zürich: Weniger Gäste wegen EURO 08-Fanzone
Im Eden au Lac in Zürich blieb der Umsatz mit 4,4 Mio CHF praktisch unverändert. Die Ergebnisse seien in den ersten fünf Monaten deutlich über Vorjahr gelegen. Durch die EURO 08 und die Lage des Hotels mitten in der Fanzone seien zahlreiche Gäste fern geblieben. Die Logiernächte in den ersten sechs Monaten gingen um 2,3% auf 7’662 zurück, der GOI und der EBITDA lagen mit 1,9 Mio CHF respektive 0,6 Mio CHF geringfügig unter Vorjahr. Der durchschnittliche Zimmerpreis wurde auf 498,61 (461,58) CHF erhöht.
Bern: Bellevue schafft Sprung in die Gewinnzone
Das Bellevue Palace in Bern habe von der EURO 08 profitiert. Der Umsatz stieg um 12,7% auf 11,0 Mio CHF, der GOI um 18,5% auf 4,8 Mio CHF und der EBITDA schaffte den «ersehnten» Sprung in die Gewinnzone. Dies sei die Folge von Effizienzsteigerungen und Optimierungen, welche aus der Integration des Bellevue in die Hotelgruppe im Jahr 2007 erzielt wurden.
2008: «massvoll» optimistisch
Für das Gesamtjahr 2008 zeigt sich die Victoria-Jungfrau Gruppe «massvoll» optimistisch. Die vier Hotelbetriebe würden sich zwar Veränderungen der Rahmenbedingungen nicht entziehen können, seien aber gut aufgestellt, um das sich bietende Marktpotenzial zielstrebig auszuschöpfen, heisst es weiter. (awp/mc/pg/08)