Victoria-Jungfrau Collection mit satter Gewinnsteigerung
Die Hotelgruppe sieht sich für die Zukunft gut aufgestellt, um weiter zu wachsen, sei dies organisch oder durch die Aufnahme weiterer Traditionshäuser im In- oder im grenznahen Ausland. Im Jahr 2007 steigerte Jungfrau-Victoria den Gewinn um 48,5% auf 6,4 (VJ 4,3) Mio CHF. Den Aktionären wird an der kommenden Generalversammlung vom 2. Mai die Ausschüttung einer Dividende von 6,00 (5,00) CHF je Aktie vorgeschlagen, wie die Gruppe am Montag mitteilte.
Umsatz knapp verdoppelt
Bereits Ende Februar hat die Gruppe einen Umsatzanstieg für 2007 von 40,6% auf 94,5 Mio CHF gemeldet. Der Zuwachs basiert in erster Linie auf der erstmaligen Konsolidierung des Hotels Bellevue Palace. Expansionsbereinigt stieg der Gruppenerlös um 9,9%. Der Brutto Betriebserfolg erhöhte sich um 43,7% auf 44 Mio CHF und der Brutto Betriebsgewinn nahm um 61% auf 21,9 Mio CHF zu, hiess es in der Mitteilung vom 26. Februar weiter. Der EBITDA konnte die Hotelgruppe um 25,6% auf 16,21 Mio CHF und die Zahl der Übernachtungen um 33,4% auf 181’829 steigern.
Zufriedenstellendes Jahr 2007
Das vergangene Geschäftsjahr sei zufriedenstellend verlaufen, erklärte Verwaltungsratspräsident Peter Bratschi am Montag vor den Medien in eben diesem Hotel. «Wir sind aber «Back on Track» respektive zurück auf dem richtigen Weg.» Die Aufnahme des Bellevue Palace Bern in die Collection sei gut über die Bühne gegangen, so Bratschi weiter. Wie auch die drei anderen Traditionshäuser – Victoria Jungfrau Grand Hotel & Spa in Interlaken, Palace Luzern und das Eden Au Lac in Zürich – soll auch das Bellevue weitgehend eigenständig operieren können und in Bereichen wie IT, Personal/Mitarbeiterschulung und vor allem Marketing von der Dachgesellschaft Unterstützung erhalten.
Bellevue Palace integriert
Die Integration hatte aber auch einmalige Aufwendungen zur Folge, die beim Bellevue zu einem Verlust von 0,7 Mio CHF führten. Wann das Hotel wieder schwarze Zahlen schreiben wird, wollte Bratschi nicht sagen: «Wir arbeiten daran. Allerdings stehen auch noch weitere grössere Investitionen an, die wir mit dem Besitzer – der Schweizerischen Eidgenossenschaft – realisieren möchten.»
2008 weiteres Wachstum angestrebt
Einen beachtlichen Beitrag zum Wachstum leistete das «Flaggschiff» der Gruppe, das Victoria-Jungfrau. Hier stieg der Umsatz um 7,2% auf 42,8 Mio CHF. Unter dem Strich sei der Reingewinn auf beachtliche 3,22 Mio CHF geklettert. Höhere Zimmerpreise und grössere Umsätze in der Restauration und im Spa werden in der Mitteilung als Wachstumstreiber genannt.
Palace Luzern kehrt zu schwarzen Zahlen zurück
Im Palace Luzern erhöhte sich der Umsatz dank einer besseren Auslastung und etwas höheren Preisen um gute 12%. Nach einem Verlust im Vorjahr, schaffte das Palace mit einem Reingewinn von 3,67 Mio CHF den Turnaround. Im Eden Au Lac verbesserte sich der Umsatz gar um knapp 17% und der Gewinn um 0,14 Mio auf 1,62 Mio CHF.
Preise: «Spielraum für Erhöhungen»
Für das laufende Jahr sieht Bratschi über die ganze Gruppe hinweg betreffend Umsatz weiteres Steigerungspotential. Nebst einer höheren Nachfrage, die vorallem aus dem fernen Osten (inkl. Indien), Russland und dem nahen Osten zu erwarten ist – beinhalte auch die gegenwärtige Preispolitik noch Potential. «Wenn ich unsere Preise mit jenen in Städten wie zum Beispiel Paris vergleiche, stelle ich fest, dass es noch Spielraum für weitere Erhöhungen gibt», sagte Bratschi.
Opportunitäten: Stadthotels an erster Stelle
Ausserdem schaut sich die Gruppe nach weiteren Opportunitäten um, um das Portfolio erweitern zu können. Die Suche fokussiere sich dabei primär auf das Management weiterer Traditionhäuser und weniger auf den Kauf von Hotels. Dabei stehen auf der Prioritätenliste generell die Stadthotels an erster und Resorts an zweiter Stelle. «Das Bellevue in Bern ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir uns weiterentwickeln wollen», so Bratschi.
Aktie etwas fester als Gesamtmarkt
Die Aktie gewinnt bis am frühen Montagnachmittag bei relative geringen Volumen 2,0% auf 357,00 CHF und tendiert somit etwas fester als der Gesamtmarkt (SPI: +1,48%). (awp/mc/ps)