Vier Telekomgesellschaften in Endrunde für Cesky
Die vier europäischen Telekomkonzerne hätten in dem Bieterverfahren um Cesky Telecom jeweils ein endgültiges Gebot abgegeben.
Entscheidung mit Spannung erwartet
Die Entscheidung darüber, wer die 51,1-prozentige Staatsbeteiligung bekommt, werde zwischen diesen vier Unternehmen fallen, sagte ein Sprecher der Regierung in Prag am Dienstag. Alle vier Unternehmen hätten die Bücher von Cesky Telecom vor Ablauf der Frist am Dienstag geprüft (Due Diligence). France Telecom ist als einziges Unternehmen Teil eines Konsortiums, das aus Blackstone, CVC Capital Partners und Providence Equity Partners besteht.
Erlös um die 2,4 Mia erwartet
Die Unternehmen wollten keine Details zu dem Bieterverfahren bekannt geben. An diesem Mittwoch (30 .3.) wird ein Ausschuss der tschechischen Regierung die Gebote prüfen und eine Empfehlung aussprechen. Tschechiens Ministerpräsident Stanislav Gross hatte bereits am Montag gesagt, er erwarte einen Erlös von mehr als 2,4 Milliarden Euro. «Wer für die 51 Prozent am meisten bietet und ein gutes Angebot vorlegt, erhält den Zuschlag.» Schweizer Experten rechnen hingegen mit einem Übernahmepreise von 2,3 Milliarden Euro (3,6 Milliarden Schweizer Franken), während Branchenkenner aus Belgien von einem niedrigeren Preis von rund zwei Milliarden Euro ausgehen.
Folgeangebot erwartet
Der Käufer der Cesky Telecom ist verpflichtet innerhalb von zwei Monaten ein Angebot für die restlichen 48,9 Prozent der Aktien vorzulegen. Das tschechische Übernahmegesetz lege fest, dass für das Paket mindestens 85 Prozent des Preises für das Mehrheitspaket gezahlt werden muss. Der Preis könne aus dem durchschnittlichen Aktienkurs der Vergangenheit und unabhängigen Bewertungen ermittelt werden.
Fünf in der Endrunde minus Tiscali
Im Februar hatte Cesky Telecom noch fünf Bewerber zur Schlussrunde zugelassen, um endgültige Gebote bis zum 29. März einzureichen. In der ersten Runde rangierten Kreisen zufolge die unverbindlichen Angebote zwischen 2 und 2,4 Milliarden. Ein fünfter Bieter, ein Konsortium um den italienischen Internetanbieter Tiscali, war bereits Anfang März aus dem Verfahren ausgeschieden.(awp/mc/th)