Die Kunden hätten weit öfter mit dem Plastikgeld gezahlt als ursprünglich gedacht, sagte Konzernchef Joseph Saunders am Mittwoch in San Francisco. Die Anzahl der Transaktionen sprang um 14 Prozent hoch. «Visa hat eine starke Leistung gezeigt», sagte Saunders und zeigte sich zuversichtlich, dass es weiter aufwärts geht. Vor allem die Firmenkunden waren zuletzt zurückgekehrt. Mit der vor einigen Wochen angekündigten Übernahme des Zahlungsabwicklers CyberSource will Visa sein Geschäft weiter ausbauen. 2 Milliarden Dollar lässt sich der Konzern den Vorstoss im Online-Geschäft kosten.
2010: Umsatzwachstum von bis zu 15 Prozent erwartet
Doch auch so will Visa kräftig wachsen: Der Umsatz soll im Gesamtjahr um 11 bis 15 Prozent zulegen. Konzernchef Saunders kündigte an, dass eher der optimistischere Fall eintreten werde. Mehr als die Hälfte des Umsatzes soll letztlich als operativer Gewinn übrig bleiben. Bereits der Rivale American Express hatte vor einigen Tagen Aufbruchstimmung verbreitet. In der Wirtschaftskrise hatten viele Menschen ihre Kreditkarten- Schulden nicht mehr zurückzahlen können. Zudem hielten sich die Kunden beim Einsatz der Kreditkarten zurück. Seit Jahresbeginn bessert sich die Lage jedoch spürbar.
Amex verdoppelt Gewinn
Die grossen US-Banken beklagten reihum weniger faule Kredite und fuhren Rekordgewinne ein. American Express konnte seinen Gewinn zuletzt glatt verdoppeln auf 885 Millionen Dollar. Der Hauptkonkurrent Mastercard legt seine Zahlen am Dienstag (4. Mai) vor. Visa und auch Mastercard hatte in der Krise jedoch einen grossen Vorteil gegenüber Wettbewerbern wie American Express: Die Konzerne haben mit dem gewährten Kredit nichts zu tun, sondern verdienen nur an den Gebühren für die Kartennutzung. Das Risiko unbezahlter Kartenschulden tragen Banken und andere Organisationen, die die Karten ausgeben. (awp/mc/ps/35)