Visa verdient an grenzüberschreitenden Einkäufen

Konzernchef Joseph Saunders sprach am Mittwoch von einer anhaltenden Erholung des Geschäfts. Im krisengezeichneten Vorjahreszeitraum hatte Visa allerdings mit 729 Millionen Dollar noch etwas mehr verdient. Das war dem Konzern aber nur durch den Börsengang seiner brasilianischen Tochter gelungen, was kräftig Geld in die Kasse gespült hatte.


Tagesgeschäft sorgt wieder für sprudelnde Einnahmen
Der Umsatz stieg um 23 Prozent auf 2,0 Milliarden Dollar. In Jubel wollte Saunders dennoch nicht ausbrechen: Zu viele Unsicherheiten lasten auf der Branche, darunter die Finanzmarktreform, mit der US-Präsident Barack Obama die Verbraucher besser schützen und eine zweite Krise verhindern will. Es sei noch zu früh, um die vollen Auswirkungen des Gesetzes abzuschätzen, sagte Saunders.


Zuversicht lässt Aktie leicht steigen
Visa ist die Nummer eins der Kreditkarten-Anbieter und hatte zu Jahresbeginn den Verfolger Mastercard auf Abstand halten können. Mastercard legt seine neuen Zahlen am kommenden Dienstag (3. August) vor. Der dritte im Bunde, American Express , hatte vor einigen Tagen mit seinen Zahlen bereits Aufbruchstimmung verbreitet. Auch bei Visa zeigten sich die Börsianer zuversichtlich und liessen die Aktie nachbörslich leicht steigen.


Geschäftsausbau durch Übernahme von CyberSource
Visa wickelte von April bis Juni 11,7 Milliarden Transaktionen im Wert von insgesamt 803 Milliarden Dollar ab – das sind 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahlungen von Land zu Land legten sogar um 17 Prozent zu. Mit der zu Jahresbeginn angekündigten Übernahme des Online-Zahlungsabwicklers CyberSource will der Konzern sein Geschäft weiter ausbauen.


Umsatzanstieg um 15% als realistisches Ziel
Der Umsatz soll im Gesamtjahr um bis zu 15 Prozent steigen. Angesichts der schwachen Vorjahreszahlen erscheint das ein erreichbares Ziel. In der Wirtschaftskrise hatten die Menschen den Gürtel enger schnallen müssen. Bestehende Kreditkartenschulden blieben oft unbeglichen. Seit Jahresbeginn bessert sich die Lage jedoch merklich. Anders als American Express verleihen Visa und Mastercard nicht selbst Geld – sie übernehmen nur die Abwicklung und kassieren dafür Gebühren. Das Risiko unbezahlter Kartenschulden tragen die Partnerbanken. Die hatten zuletzt reihum weniger Ausfälle verzeichnet. (awp/mc/ss/20)

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