Vodafone will mit Arcor die Telekom herausfordern

Das sagte der Deutschland-Chef des britischen Konzerns, Friedrich Joussen, am Freitag in Düsseldorf. Weitere Anteile kämen gegebenenfalls durch Zukäufe hinzu. In der Branche werde es künftig sehr viele Übernahmen und Fusionen geben.


Kaufpreis von 300 Euro pro Kunde als Obergrenze
Auch die gestärkte Vodafone-Gruppe in Deutschland werde sich potenzielle Kandidaten ansehen, aber nicht um jeden Preis kaufen. Angesichts der im Markt bereits üblichen Flatrates von 29 Euro im Monat hält Joussen einen Kaufpreis von 300 Euro pro Kunde als die Obergrenze bei einer möglichen Akquisition. Mit der vollständigen Übernahme von Arcor habe Vodafone jetzt einen «sensationellen» Festnetzbetreiber vollständig mit ins Boot genommen.


Neue Managementstruktur
Mit einer neuen Managementstruktur will Vodafone die Integration von Arcor vorantreiben. Neben seinem Posten als Deutschland-Chef von Vodafone wird Joussen zusätzlich bei Arcor den Vorstandsvorsitz übernehmen. Arcor-Chef Harald Stöber wechselt für Joussen in den Aufsichtsrat von Vodafone. Kosteneinsparungen sieht Joussen vor allem bei den Investitionen in die Netze. Betriebsbedingte Kündigungen werde es nicht geben. Die Vodafone-Gruppe beschäftigt in Deutschland 15.000 Menschen und erzielt einen Jahresumsatz von rund 10 Milliarden Euro.


Marke Arcor soll nicht eingestampft werden
Die Marke Arcor soll nicht eingestampft, sondern solange beibehalten werden, wie es die Kunden wünschen, beteuerte Joussen. Langfristig strebt das Unternehmen Vorteile durch Bündelprodukte an. Vor gut einem Monat hatte Vodafone seine Tochtergesellschaft Arcor vollständig übernommen. Für die bislang von der Deutschen Bahn und der Deutschen Bank gehaltenen Minderheitsanteile von 26 Prozent zahlte Vodafone 474 Millionen Euro. Wenige Wochen später wurden bei Vodafone die Bereiche Marketing und Vertrieb zusammengelegt und das Geschäft in Firmenkunden- und Privatkundenbereich getrennt. (awp/mc/gh/25)

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