Vögele im 1. Halbjahr mit Reinverlust von 2,3 Mio. Franken
Der Bruttoumsatz reduzierte sich um rund 6% auf 743,0 (792,2) Mio CHF und auch der Nettoumsatz sank um rund 6% auf 630,5 (VJ 672,1) Mio CHF. Währungsbereinigt habe aber lediglich ein Rückgang von rund 1% resultiert, teilt das Bekleidungsunternehmen am Dienstag mit. Der EBITDA sank um 18% auf 37,8 (45,9) Mio CHF und der EBIT um rund 58% auf 6,6 (15,6) Mio CHF. Unter dem Strich weist die Gruppe einen Reinverlust von 2,3 (VJ Gewinn: 3,1) Mio CHF aus.
Hinter den Markterwartungen zurück
Damit hat Charles Vögele die Markterwartung ausser beim Reinverlust verfehlt. Die von AWP befragten Analysten haben im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Nettoumsatz von 643,6 Mio, einem EBITDA von 38,3 Mio, einem EBIT von 7,5 Mio und einem Reinverlust von 2,3 Mio CHF gerechnet.
Betriebsaufwand um 8 % gesenkt
Um der Konjunkturabkühlung entgegenzuwirken ergriff die Gruppe Kostensparmassnahmen. Diese hätten dazu beigetragen, dass der Betriebsaufwand um rund 8% auf 357 Mio CHF sank, so Vögele. Währungsbereinigt betrug die Kostenreduktion 4%, was dazu führte, dass sich die Währungseffekte auf Umsatz- und Kostenseite nahezu neutralisierten.
Bereinigung des Altwarenbestandes
Anfang April 2009 sei für die kommenden zwölf Monate eine substanzielle, ausserordentliche Bereinigung des Altwarenbestandes eingeleitet worden, so Vögele weiter. Das Warenlager konnte deshalb gegenüber Juni 2008 um 15% auf 237 Mio CHF reduziert werden. Die Bruttogewinnmarge lag per Ende Juni bei 62,6%. Bis Ende März 2010 will der Konzern das Lager um sämtliche Waren, die älter als 18 Monate sind, bereinigen.
Cashflow steigt auf 65,4 Mio. Franken
Von dieser Bereinigung profitierte in der Berichtsperiode auch der Cashflow. Dieser stieg gegenüber dem Vergleichszeitraum auf 65,4 (45,2) Mio CHF. Die Nettoverschuldung konnte die Gruppe deutlich reduzieren. Per Ende Juni lag diese bei 114,5 (31.12.2008: 151,7) Mio CHF.
Strategie überarbeitet
Nachdem es innerhalb des letzten Halbjahres zu verschiedenen Veränderungen im Verwaltungsrat sowie in der Geschäftsleitung gekommen ist, hat Vögele seine Strategie überarbeitet. Neu will der Modekonzern die Kollektionsrhythmen verdoppeln und die Geschwindigkeit zur Erstellung der Kollektion erhöhen. Mit einem neuen Ladenbaukonzept und emotionalisierten Werbekampagnen mit dem Fokus auf die Eigenmarkten will Vögele eine neue Ära einleiten.
Verdichtung des Filialportfolios in Hauptmärkten
Die Gruppe strebt zudem eine Verdichtung des Filialportfolios in den Hauptmärkten an. Konkrete Massnahmen, um die vom Verwaltungsrat im Zusammenarbeit mit der Konzernleitung gewonnen Erkenntnisse aus der Strategic Review umzusetzen, will Vögele noch ausarbeiten.
Umsatz besser als der Gesamtmarkt erwartet
Für den weiteren Geschäftsverlauf geht Vögele davon aus, dass sich der flächenbereinigte Umsatz besser als der rückläufige Gesamtmarkt entwickelt. Die zwingend notwendige Bereinigung des Altwarenbestandes werde das Ergebnis im zweiten Halbjahr voraussichtlich mit 20 bis 30 Mio CHF beeinflussen. Mittelfristig werden sich die eingeleiteten Massnahmen sowohl auf Ertrags- wie auch Kostenseite positiv auswirken, ist die Gruppe überzeugt. (awp/mc/pg/07)