Vogelgrippe: CH langfristig noch nicht gerüstet für eine Pandemie

An der eintägigen Übung im Januar haben gegen 500 Angehörige der Bundesverwaltung und des Bundesrates teilgenommen. Als Szenario diente die Bedrohung der Schweiz durch ein Schweine-Grippe-Virus mit möglicherweise tausenden Toten.


Zusammenarbeit versagte

Die am Freitag veröffentlichte Bilanz spart nicht mit Kritik am Ablauf der Führungsübung: Versagt habe die Zusammenarbeit zwischen den Departementen und den verschiedenen Fachgebieten bei mittelfristigen Massnahmen.

Zu wenig strategisch gedacht

Das Denken in Varianten und Szenarien habe weitgehend gefehlt, strategisches Denken sei nur in Ansätzen vorhanden gewesen, heisst es in dem Bericht. Auch die medizinischen Massnahmen werden als «»nicht adäquat»» beurteilt.

Sofortmassnahmen greifen

Besser fällt die Beurteilung der Sofortmassnahmen aus. Departemente und Ämter hätten die wichtigsten Herausforderungen des Szenarios erkannt und sich kompetent mit den Auswirkungen einer möglichen Pandemie auseinandergesetzt.

Kurzfristig gut vorbereitet

Gute Noten erhält auch das federführende Eidg. Departement des Innern und der Krisenstab des Bundesamts für Gesundheit. Kurzfristig seien sowohl Kommunikation wie auch medizinische Massnahmen adäquat gewesen, bilanziert der Schlussbericht.

Bundesrat will Verbesserungen

Gestützt auf diese Ergebnisse hat der Bundesrat die Bundeskanzlei beauftragt, Führungsabläufe und Kommunikation bis Ende 2006 zu überarbeiten und entsprechende Vorschläge zu machen. Weiter werden die Departemente verpflichtet, ihre Führungsinfrastruktur zu verbessern. (awp/mc/ab)
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