Volkswagen mit herbem Gewinneinbruch

Dennoch steuert Volkswagen weiterhin wesentlich erfolgreicher durch die Krise als die Wettbewerber. Der Konzern konnte seinen Marktanteil bei den Personenwagen im bisherigen Jahresverlauf ausbauen.


Profiteur der Abwrackprämie
Im dritten Quartal ging der Umsatz trotz höherer Verkäufe um mehr als zehn Prozent auf 25,956 Milliarden Euro zurück. Der Überschuss schrumpfte von 1,16 Milliarden Euro auf 161 Millionen Euro. Volkswagen gehört zu den Profiteuren der staatlichen Anreizprogramme, wie der Abwrackprämie in Deutschland. Dabei bestellen die Kunden aber eher kleine Wagen, bei denen das Unternehmen weniger Geld einnimmt. Operativ verdiente der Dax -Konzern nur noch 278 Millionen Euro, nach 1,485 Milliarden Euro im Vorjahr.


Netto-Liquidität jetzt über 13 Mrd. Euro
Im Zeitraum von Juli bis September konnte VW seine Netto-Liquidität weiter auf über 13 Milliarden Euro hochschrauben. Die flüssigen Mittel sollen laut früheren Aussagen des Managements aber nicht für die geplante Übernahme des Sportwagenbauers Porsche verwendet werden. Stattdessen plant der Wolfsburger Konzern eine Kapitalerhöhung über Vorzugsaktien, um an frisches Geld zu kommen. Einen entsprechenden Vorratsbeschluss will sich die Unternehmensführung Anfang Januar auf einer ausserordentlichen Hauptversammlung genehmigen lassen. Nach einer schrittweisen Übernahme ist dann die Verschmelzung mit Porsche für 2011 geplant.


Für dieses Jahr rechnet Volkswagen unverändert nicht damit, dass der Umsatz des Vorjahres erreicht werden kann. Beim Ergebnis werde man unter dem Niveau der Vorjahre bleiben. 2008 war bei einem Umsatz von 113,8 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis von 6,33 Milliarden Euro sowie ein Überschuss von 4,7 Milliarden Euro erwirtschaftet worden.


Börse zeigt sich weitgehend unbeeindruckt
Die Börse blieb von den VW-Zahlen zunächst weitgehend unbeeindruckt. Analysten stuften die Zahlen als «gemischt» ein. «Das operative Ergebnis ist etwas schwächer als erwartet ausgefallen, der Cashflow konnte aber positiv überraschen», sagte Analyst Christian Aust von der UniCredit. Im Nachmittagshandel notierte die Stammaktie mit 0,61 Prozent im Minus bei 109,49 Euro. (awp/mc/pg/14) 

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