In den ersten acht Monaten 2010 hat der VW-Konzern mit den Marken Volkswagen, Audi und Skoda in Indien 26.000 Fahrzeuge verkauft. Das war ein Plus von 125 Prozent im Vergleich zu 2009. Der Marktanteil liegt aber bisher bei mageren zwei Prozent, da die Wolfsburger erst vor zehn Jahren nach Indien gekommen sind und damit sehr viel später als die Wettbewerber aus Japan und den USA.
«Indien kann für VW ein zweites China werden»
Dennoch zeigt sich Winterkorn optimistisch: «Indien kann für VW ein zweites China werden.» In der Volksrepublik verkaufte VW von Januar bis August 1,3 Millionen Fahrzeuge. Zwar sei Indien als Investitionsstandort in mancher Hinsicht schwieriger als das zentralistisch regierte China, führte er an. Als Beispiel nannte er den komplizierten Landerwerb. Andererseits berge Indiens demokratisches System auch Vorteile.
Kleinwagen: Mehrere Optionen
Grosse Hoffnungen setzt VW beim Ausbau seiner Präsenz auf die Zusammenarbeit mit Suzuki. VW ist mit 19,9 Prozent an dem japanischen Hersteller beteiligt, der wiederum die Mehrheit an Indiens Marktführer Maruti Suzuki hält. Im ersten Halbjahr 2011 will sich VW laut Winterkorn entscheiden, ob man den eigenen Kleinwagen Up oder ein gemeinsam mit Suzuki entwickeltes Modell unterhalb des Polo in Indien auf den Markt bringen wird. Zurzeit würden beide Optionen geprüft.
Indien: Autoverkäufe legen markant zu
Bei der Zusammenarbeit mit Suzuki gehe es im ersten Schritt nicht um ein völlig neues Auto, hiess es weiter. Beim Up wiederum arbeite VW an einer Version speziell für Schwellenländer. Denkbar sei, dass der geplante neue Kleinwagen auf Basis eines bestehenden Suzuki-Modells mit verändertem Design und unter VW-Emblem auf den Markt kommt. Der Erfolg im Kleinwagensegment entscheide, wer als Massenhersteller auf dem extrem preissensiblen indischen Markt dauerhaft Fuss fassen kann. Die Wachstumsraten sind enorm. Allein im August wurden in Indien 161.000 Autos verkauft, rund ein Drittel mehr als vor Jahresfrist. (awp/mc/ps/06)