2009 hatte Europas grösster Autobauer in China 1,4 Mio Autos abgesetzt. VW investiert in den neuen Standort mit 4.000 Arbeitsplätzen in diesem Jahr 520 Mio EUR. Das Werk soll eine Kapazität von 300.000 Autos haben. Bis 2013 oder 2014 will Volkswagen dank zusätzlicher Fertigungsstätten in der Lage sein, rund drei Millionen Autos im Reich der Mitte zu bauen.
China-Absatz schnellt in die Höhe
In den ersten fünf Monaten des Jahres verkaufte Volkswagen 778.000 Fahrzeuge und damit 48% mehr als im Vorjahreszeitraum. «China ist für den Volkswagen-Konzern zum grössten und wichtigsten Absatzmarkt weltweit geworden», sagte Winterkorn. «Hier wollen wir im Schulterschluss mit unseren Partnern weiter überproportional wachsen.» Gegenwärtig ist Volkswagen völlig ausgelastet. «Alles, was wir an Autos produzieren, geht sofort an den Händler», sagte Torsten Knaussmann, Produktionsleiter bei Shanghai Volkswagen. Für das Modell Tiguan sei eine Jahresproduktion schon vorbestellt.
Kapazitätssteigereung auf mehr als 2 Mio Fahrzeuge
Der Vollausbau der Werke in Chengdu und Nanjing, das mit dem Partner First Automotive Works (FAW) vereinbarte neue Werk in Foshan und ein geplanter zusätzlicher Standort mit dem anderen Partner Shanghai Automotive (SAIC) sollen die Kapazitäten bis 2012 auf mehr als zwei Millionen Fahrzeuge steigern. Noch Anfang 2009 war dieses Ziel erst für 2018 ins Auge gefasst worden. Zwischen 2010 und 2012 wird Volkswagen rund 6 Mrd EUR in China investieren, nachdem es in 25 Jahren seit 1984 rund 7,8 Mrd EUR waren.
Anhaltender Boom in China erwartet
Nach einem Zuwachs um 36,7% im vergangenen Jahr rechnet der Marktführer in China für 2010 mit einem «guten zweistelligen Wachstum» von mehr als 20%. Der chinesische Automarkt profitiert besonders vom staatlichen Konjunkturprogramm und der massiven Ausweitung der Kreditvergabe. Doch rechnet Volkswagen damit, dass diese Effekte abnehmen werden und eine Normalisierung eintreten wird. Experten erwarten aber weiter eine starke Entwicklung des chinesischen Automarktes. Der Unternehmensberater McKinsey begründet dies mit dem Wirtschaftswachstum von zuletzt mehr als zehn Prozent in dem Land, der geringen Motorisierung und der starken Urbanisierung. Bis 2025 dürften 62 Prozent der Chinesen in Städten leben. Rund drei Viertel der städtischen Haushalte dürften dann der Mittelklasse angehören, sagte McKinsey voraus.
Serienproduktion eines Elektroautos geplant
«Alles, was wir in Deutschland machen, werden wir auch in China machen», kündigte VW-China-Chef Winfried Vahland an. «Es wird keine technologischen Unterschiede geben. China ist bei weitem kein Entwicklungsland mehr.» Bis 2013 oder 2014 plant Volkswagen in China die Serienproduktion eines Elektroautos. Der Volkswagen-Konzern hat mit seinen chinesischen Partnern gegenwärtig neun Werke in China und fertigt heute rund 20 Modelle der Marken Volkswagen, Skoda und Audi. (awp/mc/ps/14)