Volvo definitiv in chinesischer Hand

«Wir sind überzeugt, dass Volvo eine solide Zukunft unter Geely hat», sagte Ford-Chef Alan Mulally in Dearborn (US-Bundesstaat Michigan). Geely-Verwaltungsratschef Li Shufu sprach von einem «historischen Tag» für sein Unternehmen. Der grösste private Autohersteller Chinas drängt mit aller Macht auf die internationalen Märkte. Die Chinesen zahlen für ihre Neuerwerbung 1,3 Milliarden Dollar in bar und legen eine Anleihe über 200 Millionen Dollar oben drauf. Später im Jahr schauen beide Seiten, ob weiteres Geld fliesst. Ford rechnet mit einer Nachbesserung.


Ford bietet technische Unterstützung
Neben Europa ist Volvo vor allem in den USA und Kanada sehr beliebt. Geely will die Schweden im Reich der Mitte und anderen Schwellenländern bekannter machen und damit die Stückzahlen in die Höhe treiben. Dabei setzen die neuen Herren im Hause auf das Image der Skandinavier als Hersteller von sicheren Autos. Die Wagen werden weiterhin in Schweden und Belgien entwickelt und gebaut. Technisch bekommt der verhältnismässig kleine Hersteller Unterstützung von Ex-Mutter Ford. So liefern die Amerikaner bis auf weiteres Bauteile.


Prominent besetzter Volvo-VR
Der neue Volvo-Chef Jacoby bekannte sich ausdrücklich zu den Tugenden der Marke. Er übernimmt sein Amt am 16. August. Sein Vorgänger Stephen Odell wird bei Ford bleiben und das Europageschäft der Amerikaner führen. In den Volvo-Verwaltungsrat ziehen bekannte Namen ein wie der ehemalige MAN-Chef Hakan Samuelsson oder Herbert Demel, der schon Audi führte, das Brasiliengeschäft von Volkswagen leitete, Fiats Autosparte auf Vordermann brachte und zwischenzeitlich auch als Opel-Chef im Gespräch war. Aktuell arbeitet er beim kanadisch-österreichischen Autozulieferer Magna.


Erfolg gibt Mulally Recht
Ford und Geely hatten den Kaufvertrag im März unterzeichnet. Der damals angegebene Gesamtwert lag bei 1,8 Milliarden Dollar (1,4 Mrd Euro). Mit Volvo wechselte der zweite schwedische Autohersteller nach Saab den Besitzer. General Motors hatte Saab an den kleinen niederländischen Sportwagenbauer Spyker verkauft. Die europäischen Töchter waren für die gebeutelten US-Autokonzerne eine Belastung. Ford-Chef Mulally stiess bereits die britischen Nobelmarken Jaguar, Land Rover und Aston Martin ab. Die US- Traditionsmarke Mercury stampft er ganz ein. Der Erfolg gibt Mulally Recht: Ford schreibt nach miesen Jahren wieder Milliardengewinne.  (awp/mc/ps/18)

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