Von Roll auf Einkaufstour – Weitere Unternehmensbereiche geplant

Der Umsatz soll bis 2012 allein im Kerngeschäft auf über 1,0 Mrd CHF steigen, wie CEO Thomas Limberger am Mittwoch bei der Vorstellung der neuen Unternehmensstrategie sagte. In diesem Geschäftsjahr sei ein Umsatz von 600 Mio CHF (VJ 532) angepeilt. Der Umsatz in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2007 legte um 17% auf 474 (VJ 406,4) Mio CHF zu. Der Auftragsbestand liegt mit 497 Mio CHF um 18% über dem entsprechenden Vorjahreswert, wie es vor Bekanntgabe der neuen Strategie hiess.


Akquisition von Shenzhen Mica in China
Den ersten Schritt in Richtung der neuen Wachstumsstrategie hat Von Roll mit dem Kauf der chinesischen Shenzhen Mica gemacht. «Die Verträge wurden gestern unterzeichnet», so Limberger. Das Unternehmen beschäftigt rund 1’000 Mitarbeiter und ist im Geschäft mit feuerfesten Kabelummantelungen und thermischen Isoliermatten tätig. Der Vollzug ist per 01. Januar 2008 geplant.


Von Roll auf Shopping-Tour: «Diamanten, keine Ringe»
Die Einkaufstour geht noch weiter. Zahlreiche potenzielle Akquisitionsziele stünden im Blick. «Wir haben zwischen 30 und 40 Unternehmen auf unserer Liste», sagte CFO Markus Scherbel am Rande der Medienkonferenz zu AWP. Von Roll sei dabei auf der Suche nach Unternehmen mit Potenzial. «Wir suchen den Diamanten, den man noch schleifen muss, nicht den fertigen Ring», so Scherbel.


Für zusätzliches nachhaltiges Wachstum soll der Erwerb von Beteiligungen ausserhalb des bisherigen Kerngeschäftes sorgen. Als neue zukunftsträchtige Geschäftsfelder hat die seit 50 Tagen im Amt stehende neue Führung die Bereiche Wasseraufbereitung und Lasertechnologie ausgemacht. «Hier sehen wir grosse Märkte mit nachhaltigem Wachstumspotenzial», sagte CEO Thomas Limberger.


Neue Schlüsseltechnologien erschliessen
Mit der Lasertechnologie will sich Von Roll Schlüsseltechnologien ins Haus holen, die in verschiedenen Industriebereichen Anwendung finden. So werde die Lasertechnologie im Bereich Automotive, Medizintechnik oder der Solarindustrie angewendet. Limberger möchte mit dem neuen Geschäftsfeld von konjunkturellen Schwankungen unabhängiger werden. Zudem verspricht er sich vor allem nachhaltiges Wachstumspotenzial.


Diese Wachstumsmöglichkeiten sieht er auch im Bereich Wasseraufbereitung. Er habe sich bereits verschiedene Unternehmen angeschaut und sei fündig geworden. Auch hier gebe es einen Markt mit grossen Möglichkeiten, an dem Von Roll teilhaben wolle. Konkrete Ziele nannte Limberger jedoch nicht.


Keine homöopathische Dosen
Bezüglich der Expansion in neue Geschäftsfelder geht Limberger davon aus, dass – nach Abschluss der Kapitalerhöhung in diesem Jahr – im ersten Quartal des nächsten Jahres die ersten grösseren Schritte unternommen werden könnten. Limberger hat nämlich den Kauf grösserer Unternehmen im Visier. «Wir sind in Bezug auf Akquisitionen nicht in homöopathischen Dosen unterwegs», so der Konzernchef.


Die Stossrichtung von Limberger findet offensichtlich Anklang bei den Investoren. Die Titel des Industrieunternehmens steigen bis 13.30 Uhr um 6,5%. Der Gesamtmarkt (SPI) legt knapp 0,1% zu. (awp/mc/pg)

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