Von Roll: Gruppe von Finck hält definitiv 63,10 Prozent
Das Angebot stand unter der Bedingung der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden sowie unter dem Vorbehalt gerichtlicher Entscheide. Auf diese Bedingung werde nun verzichtet, teilt die Aktionärsgruppe von Finck in einem Zeitungsinserat mit. Das Angebot gelte somit als zustande gekommen.
Die am vergangenen Donnerstag bekanntgegebene Zahl der angedienten Von-Roll-Aktien wurde auf 35’747’948 noch leicht nach oben korrigiert. Der Angebotspreis von 8,53 CHF je Aktie sollte heute Dienstag ausbezahlt werden. Die Familie hatte ein Pflichtangebot für das Traditionsunternehmen vorlegen müssen, weil sie so viele Aktien dazugekauft hatte, dass sie Mitte November die Schwelle von einem Drittel der Anteile an Von Roll überschritten hatte.
Machtkampf gewonnen
Die Gruppe von Finck hatte sich im August auf einer ausserordentlichen Generalversammlung gegen den damaligen Verwaltungsrat und die Konzernleitung durchgesetzt. Die bis dahin tonangebende Aktionärsgruppe – Verwaltungsratspräsident Oskar Ronner und die Unternehmer Thomas Straumann und Rudolf Maag – zog sich daraufhin zurück.
Keine Einigkeit über Strategie
Beide Aktionärsgruppen waren sich wegen der künftigen Strategie Von Rolls in die Haare geraten: Die Familie von Finck verlangte nach ihrem Einstieg, dass das auf Elektroisolation fokussierte Unternehmen mit Übernahmen in neue Geschäftsfelder expandieren sollte. Die Altaktionäre sträubten sich erfolglos dagegen.
Limberger an operativer Spitze
Nach dem Sieg der von Fincks im Machtkampf an der Generalversammlung wurde Konzernchef Walter Vogel durch den früheren Chef von OC Oerlikon, Thomas Limberger, ersetzt. (awp/mc/pg)