Für die Assets under Management sieht Scheidt im laufenden Jahr eine Zunahme im zweistelligen Prozentbereich. «Das Wachstum der Finanzmärkte dürfte etwa bei 5% liegen, hinzu soll ein Netto-Neugeldzufluss von nochmals 5% kommen», so die Zielvorgabe des CEO.
Ausbau Derivatgeschäft und Private Banking im Ausland
Zur Erreichung dieser Ziele sollen das Derivatgeschäft und das Private Banking im Ausland ausgebaut werden. Vontobel will in Deutschland mit dem Bereich der Derivate unter «die besten zehn» Anbieter kommen. Momentan belege sein Institut Platz 18. «Im Private Banking verstärken wir die Präsenz in Süd- und Osteuropa», so Scheidt weiter.
Kooperationen weiterhin wichtig
Neben dem Ausbau im Ausland sind Kooperationen für Vontobel weiterhin wichtig. «Im Gegensatz zu den meisten anderen Privatbanken waren Kooperationen immer ein Wachstumspfad für uns». Daneben verfüge seine Bank aber auch über Kapital für Übernahmen. «Von unserem Eigenkapital von 1,3 Mrd CHF sind 500 bis 600 Mio CHF nicht regulatorisch gebunden. Angereichert mit Fremdkapital könnten wir theoretisch 1 bis 1,5 Mrd CHF für Akquisitionen ausgeben», umriss Scheidt gegenüber der NZZaS die Möglichkeiten.
Zuversicht für Übernahmemöglichkeit
Die bis 2010 angestrebten 100 Mrd CHF an verwalteten Vermögen sollen mit einer Kombination aus organischem Wachstum und Akquisitionen erreicht werden. Nachdem sich in den letzten Jahren keine geeigneten Objekte finden liessen, gibt sich Scheidt zuversichtlich, dass sich in den nächsten vier Jahren die eine oder andere Übernahmemöglichkeit bieten wird. Gerüchte über ein Zusammengehen mit Sarasin dementierte Scheidt indes klar.
Börsenkotierung für Scheidt bedeutsam
Trotz des eher geringen Free Floats ist die Börsenkotierung für Scheidt bedeutsam. Diese sei eine Form der Transparenz, der sich seine Bank gerne stelle. «Zudem sind wir als börsenkotierte Firma ein attraktiver Arbeitgeber und wir können unsere Aktien als Akquisitionswährung nutzen». (awp/mc/ab)