Vontobel-Gruppe mit Gewinneinbruch im Halbjahr
Gleichzeitig verbuchte Vontobel gruppenweit einen Neugeldzufluss von 0,8 (3,2) Mrd CHF, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Die Vontobel Gruppe habe die schwierige Zeit der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise gut gemeistert, wird CEO Herbert Scheidt in der Mitteilung zitiert. «Wir gehen auf einem soliden Fundament weiter in die Zukunft, für die wir erste Erholungstendenzen an den Finanzmärkten als Silberstreifen am Horizont erkennen», so Scheidt weiter.
Verhaltener Ausblick
Für die kommenden Monate erwartet die Bankengruppe aber weiter eine volatile Marktentwicklung. Ferner geht Vontobel davon aus, dass die enormen geld- und fiskalpolitischen Massnahmenpakete erste Früchte tragen und die sich Weltwirtschaft 2010 zu stabilisieren beginnt.
Gewinnerwartungen dennoch übertroffen
Mit dem ausgewiesenen Zahlenset hat die Bankengruppe die Markterwartungen beim Reingewinn übertroffen. Von AWP befragte Analysten rechneten im Durchschnitt mit einem Betriebsertrag von 358,8 Mio CHF, einem Geschäftsaufwand von 289,9 Mio CHF und einem den Aktionären zurechenbaren Gewinn von 49,2 Mio CHF. Die Kundengelder wurden auf 65,1 Mrd CHF und der Netto-Neugeldzufluss auf 1,4 Mrd CHF geschätzt.
Kosten gesenkt
Die Erträge summierten sich in der Berichtsperiode auf 355,6 (466,4) Mio CHF und die Kosten inklusive Abschreibungen und Wertberichtigungen beliefen sich auf 285,1 (326,6 ) Mio CHF. Damit zeitigten die eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen die gewünschten Effekte, kommentiert Vontobel die Zahlen. Bis Ende 2010 will die Bankengruppe eine Kostenreduktion von 40 Mio bis 50 Mio CHF erreichen. Daraus errechnet sich eine Cost/Income Ratio von 77,6% nach 69,7%. Die Eigenmittelausstattung gemessen an der BIZ Tier-1 Ratio wird mit 21% ausgewiesen.
Investment Banking «back on track»
Zurück auf dem Erfolgspfad ist die Bank nach eigenen Angaben im Investment Banking. Zwar fiel der Ertrag im Vorjahresvergleich um 25% auf 160,1 Mio CHF, aber gegenüber dem zweiten Halbjahr 2008 habe er sich beinahe verdoppelt, schreibt das Institut in einer Mitteilung. Hierzu leistete das das Geschäft mit den strukturierten Produkten und Derivaten mit einem Ertragsanteil von rund drei Vierteln einen wichtigen Beitrag. Gleichzeitig reduzierten sich die Kosten im Investment Banking um 13% auf 104,3 Mio CHF. Damit reduzierte sich im Vorjahresvergleich der Vorsteuergewinn um 40% auf 55,8 Mio CHF. (awp/mc/ps/06)