Auf der Ertragsseite gebe es aber Abstriche. «Die Erträge sind von der sehr volatilen Börsenlage natürlich in Mitleidenschaft gezogen worden», sagt Scheidt. Die Bankengruppe übe daher auch «strikte Disziplin bei den Kosten».
Investment Banking verursacht «kein Kopfweh»
Im Investment Banking (IB) sieht Scheidt «nach wie vor eine ordentliche Nachfrage». Dabei sei die Nachfrage «natürlich im Zusammenhang mit dem turbulenten Marktumfeld zu sehen, in dem die Investoren sehr verhalten agieren». Der Bereich mache «kein Kopfweh». Das IB-Geschäft bestehe zu rund 70% aus dem Segment Financial Products. Auch im Corporate-Finance-Geschäft habe man in den ersten sechs Monaten «ordentlich» gearbeitet.
Finanzkrise: Das Schlimmste ist überstanden
Im Bezug auf die Finanzkrise gab sich Scheidt überzeugt, dass die Märkte die erste grosse Welle im ersten Quartal hinter sich gebracht hätten. Allerdings werde man noch weiteren Abschreibungsbedarf bei den Banken sehen. Scheidt rechnet aber damit, dass sich das im Laufe des Jahres 2009 beruhigen werde. Die Bank Vontobel selbst sei nie im Subprime-Markt investiert gewesen.
Übernahme durch Sarasin ein «Traumgebilde»
Der Kostendruck unter den Vermögensverwaltern werde die Konsolidierung antreiben, ist Scheidt überzeugt. Dass seine Bank durch die Bank Sarasin übernommen werden könnte, wie dies Sarasin-CEO Joachim Strähle letzten November andeutete, bezeichnet er aber als «Traumgebilde». Im Gegenteil: «Wir haben seit Jahren die sehr erfolgreiche Kooperation mit Raiffeisen. Andere Institute werden diesem guten Beispiel folgen.» (awp/mc/pg/06)