Vontobel: Verlauf Investment Banking «in Anbetracht der Umstände gut»
Dies sagte Roger Studer, Chef Vontobel Investment Banking gegenüber der «Finanz und Wirtschaft» (Ausgabe 21.5.). «Die Volumen in strukturierten Produkten sind tiefer, aber besser als in der zweiten Jahreshälfte 2007. Im Bereich Brokerage und Corporate Finance ist der Ertrag höher als vor einem Jahr». Studer will auch nicht von einem Markteinbruch bei den strukturierten Produkten sprechen. «Ich sehe das nicht als Einbruch», meinte er. Die Volumen seien zwar seit Mitte des letzten Jahres tiefer, verglichen mit 2006 aber immer noch höher. Seit April gehe es wieder aufwärts.
Gute Eigenkapitalrendite im Fokus
Laut Studer ist es auch nicht Ziel des Investment Bankings, immer rund zwei Drittel zum Vorsteuergewinn der Gruppe beizutragen. «Wir wollen im Investment Banking eine gute Eigenkapitalrendite erzielen», meinte Studer auf eine entsprechende Frage. «Die Position von Vontobel im Markt für strukturierte Produkte hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass wir ausserordentlich rasch gewachsen sind. Wir möchten weiter so schnell vorwärts machen. Gleichzeitig will unsere Gruppe auch im Private Banking und im Asset Management wachsen», sagte er.
Wachstumsmarkt Derivatgeschäft
Studer zeigt sich auch im Hinblick auf die weitere Zukunft recht optimistisch. Klar sei, dass in den letzten Monaten die Emissionsvolumen gesunken seien. Im März und April habe man aber gesehen, wie rasch sich die Nachfrage erholen könne. «Nach unserer Einschätzung wird sie sich 2008 auf einem höheren Niveau als im Durchschnitt der letzten zwei Jahre einpendeln. Das Derivatgeschäft bleibt ein Wachstumsmarkt und wird weiter an Bedeutung gewinnen», glaubt Studer. Das ausstehende Volumen werde aber erst mit den Semesterzahlen bekannt gegeben.
IPOs aufgeschoben
Weniger optimistisch ist er bezüglich IPOs. Ob das Fenster für Börsengänge bald wieder aufgehe, sei von den Finanzmärkten abhängig. «Die für dieses Jahr geplanten Börsengänge, in die wir involviert sind, wurden aufgeschoben». Die Expansion nach Deutschland und Italien läuft offenbar nach Plan. «In Deutschland sind wir seit dem Markteintritt erfolgreich und wurden rasch rentabel. Im Moment erweitern wir dort unser Produktangebot. Seit April sind wir auch in Italien aktiv und bringen unsere Erfahrung in weitere europäische Märkte», sagte Studer. (awp/mc/ps)