Die amerikanische Allianz-Tochter «Fireman’s Fund Insurance Company» hat im Vorfeld der Oskar-Verleihung in Los Angeles die Filme «2012», «Crazy Heart», «Inglorious Basterds» und «Nine» zu den riskantesten Filmen des Jahres für die Versicherungsgesellschaft gekürt – allesamt grosse Hollywood-Produktionen.
Finanzieller Kraftakt
Die Produktion eines Blockbusters verschlingt mittlerweile dreistellige Millionenbeträge. Ausgefeilte Studio-Techniken, aufwändige Stunts, atemberaubende Spezialeffekte und nicht zuletzt die immensen Schauspielergagen treiben die Kosten in die Höhe. Da kann ein Brand im Studio oder eine schwere Erkrankung des Stars schwerwiegende Folgen haben und das gesamte Projekt gefährden. Die Risiken müssen also bereits im Vorfeld abgeklärt werden.
Risiken beim Dreh
Die weltweit grösste Expertise im Bereich der Filmversicherungen hat der Fireman’s Fund, der bereits seit 85 Jahren Hollywood-Filme versichert. «Wer sich einen Film anschaut, ist sich natürlich nicht über die Risiken bewusst, die beim Dreh von komplexen Filmsequenzen wie simulierten Erdbeben, Tanzchoreographien oder Explosionen entstanden sind», sagt Wendy Diaz, Direktorin der Fireman’s Fund Entertainment Division. «Diese Szenen tragen einen grossen Teil zu den Versicherungsrisiken bei, für die wir spezifische Lösungen entwickeln.»
«2012» schlägt versicherungstechnisch zu Buche
Welches waren die spezifischen Risiken der nun «gekürten» Filme? «2012»: Ist ein Katastrophenfilm mit grossem Budget, der auf der Idee beruht, dass nach dem Ende der langen Zählung des Maya-Kalenders die Welt im Jahr 2012 untergehen wird. Eine Erdkrustenverschiebung führt zu Vulkanausbrüchen, Erdbeben und riesigen Flutwellen. Der actiongeladene Film zeigt zahlreiche Stunts, Explosionen, Unterwasserszenen und simulierte Erdbebensequenzen, die vom Versicherten und vom Fireman’s Fund kontrolliert wurden.
Nur erfahrene Stuntmen für «Crazy Heart»
«Crazy Heart»: Mit Oskar-Nominierungen für Jeff Bridges und Maggie Gyllenhall. Der Film über einen abgehalfterten Country-Star zeigt riskante Szenen wie einen Zusammenstoss von Heissluftballons, sich überschlagende Autos sowie eine Bootsszene auf dem See. Der Dreh dieser Szenen ist riskant und benötigt ein hohes Mass an Präzision, Fahrkunst und erfahrene Stuntmen.
«Inglorious Basterds»: Logistische Herausforderung
«Inglorious Basterds»: Für die beste Regie nominiert, wurde dieser Film in Deutschland und Grossbritannien gedreht. Die Kriegsszenen beinhalten eine Vielzahl von riskanten Stunts, Kampfszenen und pyrotechnischen Effekten. Die internationalen Drehorte haben die Filmschaffenden vor grosse Herausforderungen gestellt wie den Transport der Filmausrüstung und Kostüme sowie Krankheitsrisiken im Ausland.
Hochseil-Akrobatik in «Nine»
«Nine»: Das Musical wurde mit internationaler Starbesetzung in Grossbritannien und Italien gedreht. Musicals stellen mit ihren Tanzeinlagen grundsätzlich hohe physische Anforderungen an die Akteure und bergen dementsprechend Verletzungsrisiken. Der Film zeigt darüber hinaus gefährliche Hochseil-Akrobatik. Wenn ein Schauspieler sich verletzt, kann dies zu teuren Drehunterbrüchen führen.
Bedeutender Geschäftszweig
Die Filmversicherung ist ein bedeutender Geschäftszweig für den Fireman’s Fund: Die Versicherungsgesellschaft unterhält in Universal City/Hollywood ein eigenes Büro mit über 50 Versicherungsexperten. Die Allianz Suisse bietet selbst keine Filmversicherungen an, da diese in der Schweiz lediglich ein Nischenprodukt sind. (allianz/mc/ps)