Vorbörse: Festere Eröffnung und ruhiger Eurex-Verfall erwartet

Insgesamt dürften die guten US-Vorgaben und der weiter nachgebende Ölpreis die Kurse zunächst stützen, so ein Händler. Allerdings müssten die Abschläge in Japan im Auge behalten werden. Heute steht noch der grosse Eurex-Verfall an. Dieser dürfte gemäss Marktteilnehmern ruhig verlaufen. Darauf hätten bereits die vergleichsweise dünnen Umsätze der vergangenen vier Handelstage hingedeutet.


Bis um 08.25 Uhr steigt der im vorbörslichen Handel von Clariden Leu berechnete SMI um 0,11% auf 7’166,60 Punkte.


Den Banken drohen weitere Abschreibungen. Die Aktien der UBS (+0,2%) und CS (unverändert auf 48,60 CHF) zeigen sich davon derzeit kaum beeindruckt. Gestern kündigte Citigroup-CFO Garry Crittenden neuerliche Wertkorrekturen bei den Hypotheken-Investments an. Die Abschreibungen lägen allerdings unter dem Niveau des ersten Quartals, als die Bank wegen der Krise 3,1 Mrd USD abschreiben musste. Auch habe das Trading-Statement von HBOS deutlich gemacht, dass sich der Sektor in den kommenden Quartalen auf geringere Renditen werde einstellen müssen, hiess es im Handel.


Hinzu kommt, dass Lehman Brothers nach Publikation der Halbjahresergebnisse von US-Investmentbanken die Schätzungen für die Europäischen Institute reduziert hat. Dabei dürfte gemäss den Lehman-Analysten die UBS am stärksten von weiteren Neubewertungen betroffen sein. Insgesamt wird mit einem Abschreibungsbedarf von rund 5,5 Mrd USD gerechnet und die Gruppe dürfte für das zweite Quartal einen Verlust von 2,2 Mrd CHF erleiden, so der Kommentar. Lehman reduziert das Kursziel folglich auf 27 von zuvor 28 CHF. Bei der Credit Suisse sehen die Lehman-Analysten Belastungen im Umfang von 1,3 Mrd CHF und prognostizieren für das zweite Quartal einen Gewinn von 0,8 Mrd CHF.


Für die UBS-Aktie könnte auch der Umstand belastend sein, dass sich der ehemalige UBS-Banker Bradley Birkenfeld sich vor einem US-Gericht in Florida der Beihilfe zur Steuerhinterziehung schuldig bekannt hat.


Ansonsten sind kaum Unternehmensnachrichten auszumachen. So steigen Synthes um 0,2% und eine Reihe weiterer Titel wie Swiss Re, Swisscom, Julius Bär oder ABB legen um 0,1% zu.


Im breiten Markt hat Sarasin-CEO Joachim Strähle in einem Interview mit AWP den guten Neugeldzufluss im ersten Halbjahr bestätigt. Am stärksten gewachsen sei die Bank im letzten halben Jahr mit Blick auf das Neugeld im Mittleren Osten und in Asien. «Aber auch aus Europa und Lateinamerika sahen wir in den vergangenen Monaten erfreuliche Zahlen», erläuterte Strähle. (awp/mc/gh)

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