Wie bereits an den US-Börsen am Vorabend sorgte denn auch die Meldung über die Gründung einer so genannten «Bad Bank» in den USA, auch an der Börse in Tokio für eine massive Erholungsbewegung nach den jüngsten Verlusten. Banken- und Versicherungsaktien führten die Gewinnerliste im Nikkei-225-Index, der sehr fest schloss, an.
Der heutige Verfalltermin an der Terminbörse dürfte die erwarteten Ausschläge am Schweizer Aktienmarkt noch verstärken. Hohe Volatilität an einem Verfalltermin führt in der Regel dazu, dass die Hedge-Positionen in den Indizes und in den Einzelwerten ständig angepasst werden müssen. In einer solchen Rally laufen Positionen, die lange Zeit deutlich aus dem Geld lagen, plötzlich wieder ins Geld. Damit dürften Käufe in einen Markt treffen, der momentan sehr illiquide ist und bereits durch Short-Eindeckungen getrieben wird. «Mich würde es nicht wundern, wenn wir heute 4% bis 5% in den Indizes zulegen» so ein Händler.
Bis um 08.20 Uhr steigt der von Clariden Leu vorbörslich berechnete Swiss Market Index (SMI) um 335 Punkte oder 5,1% auf 6’958,26 Punkte.
Vor allem die Finanztitel reagieren vorbörslich mit einer massiven Erleichterungsrally. CS werden vorbörslich knapp 14% höher gestellt, bei der UBS sind es knapp 13%, bei der Swiss Life +9% und bei der Swiss Re +7%.
ZFS legen rund 5% zu. Der Versicherer hat die Übernahme eines 50-prozentigen Anteils am Versicherungsgeschäft der Banco Sabadell früher als erwartet abgeschlossen.
Mit kräftigen Aufschlägen zeigen sich auch die Pharmatitel. Roche steigen 3,0% und Novartis 3,8%. Novartis hat bei einer Studie zu einem Hilfs-Grippeimpfstoff bei der Vogelgrippe ein positives Ergebnis erzielt.
In der zweiten Reihe sieht es für Swissquote nicht gerade rosig aus. Das Institut muss im Zusammenhang mit der in finanzielle Schiefelage geratenen US-Investmentbank Lehman Brothers ihr Engagement von 10 Mio EUR (brutto) wertberichtigen. Das Quartal bleibe aber trotzdem profitabel, heisst es.
Positiv dürften sich dagegen Sulzer entwickeln. Das Unternehmen hat mit Saudi Aramco, der weltweit grössten Erdölfördergesellschaft, eine strategische Beschaffungsvereinbarung auf Konzernebene unterzeichnet. (awp/mc/gh/11)