Vorschau Sulzer: Analysten erwarten schlechte Zahlen


Sulzer legt am Mittwoch sein Jahresergebnis 2003 vor. Der bereits ausgewiesene tiefere Bestellungseingang, Restrukturierungskosten und nicht zuletzt der Wechsel von CEO Fred Kindle zu ABB schmälern die Hoffnung auf gute Zahlen.

Von Martin Skalsky


Sulzer musste im Jahr 2003 Federn lassen. (pd)
Analysten erwarten bei der morgigen Präsentation der Sulzer-Jahreszahlen ein schwaches Resultat. Durchs Band schätzen sie die Leistungen des Industriekonzerns im Geschäftsjahr 2003 schlechter ein als im Vergleich zum Vorjahr. Noch-CEO Fred Kindle kündigte zudem an, dass die im Jahr 2001 angekündigten Ziele betreffend Umsatzvolumen und EBITA-Marge bis Ende 2004 wohl nicht erreicht werden können.


Einbruch bei Betriebsgewinn
Sulzer wird nach Analystenschätzungen für das Geschäftsjahr 2003 einen Betriebsgewinn auf Stufe EBIT von zwischen 42 und 51 Millionen Franken ausweisen. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr mit einem EBIT von 136 Millionen Franken einem Rückgang um zwischen 62,5 und 69,1 Prozent. Der Konsens der Erwartungen liegt bei 46,8 Millionen Franken oder 65,6 Prozent weniger als im Vorjahr.


Massiv weniger Reingewinn erwartet
Auch beim Reingewinn erwarten die Analysten einen Einbruch in ähnlichem Ausmass. Im Jahr 2002 konnte Sulzer noch einen Reingewinn von 83 Millionen Franken erwirtschaften. Für 2003 trauen die Experten dem Industriekonzern ein Ergebnis zwischen 21 und 31 Millionen Franken zu, was zwischen 62,7 und 74,7 Prozent weniger ist als im Vergleich zum Vorjahr. Im Durchschnitt rechnen die Analysten mit einem Reingewinn von 27,8 Millionen Franken oder einem Minus von 66,4 Prozent.Der starke Rückgang des operativen Ergebnisses und des Reingewinns ist auf die Restrukturierungskosten von 23 Millionen Franken bei Sulzer Pumps sowie auf den Wegfall von ausserordentlichen Gewinnen aus Devestitionen und Immobilienverkäufen im Vorjahr zurückzuführen.Tieferer Bestellungseingang drückt aufs Ergebnis
Auch beim Umsatz ist die Erwartung der Analysten eindeutig: Minus. Die Schätzungen liegen zwischen 1,816 und 1,886 Milliarden Franken. Dies entspricht einem Minus von 3,1 bis 6,7 Prozent. Der Konsens liegt bei 1,863 Milliarden Franken oder einem Minus von 4,3 Prozent. Zusammen mit dem bereits ausgewiesenen, gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent tieferen Bestellungseingang für 2003, verheisst dies nichts Gutes für die unmittelbare Zukunft von Sulzer.Management bleibt optimistisch
Trotz aller Widerstände erwartet das Sulzer-Management für 2004 eine positive Geschäftsentwicklung. Obwohl die 2001 formulierten Ziele von einem Umsatzvolumen von 3 Milliarden Franken sowie einer EBITA-Marge von 9 Prozent bis Ende 2004 nicht eingehalten werden können, glaubt das Management an die Stärken des Unternehmens und stellt sogar eine Expansion in Aussicht. 2004 könnte zum Jahr der Akquisitionen werden, sagt CEO Kindle gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.Schon Ersatz für Kindle?
Wie der Aktienkurs auf die Präsentation der Jahreszahlen reagieren wird, ist unklar. Der Titel hat sich schon im Vorfeld recht schwach entwickelt. Vieles wird vom Ausblick des Managements abhängen, sagt Christian Gattiker, Analyst bei der Credit Suisse. Ebenfalls spannend dürfte die Nachfolgeregelung für CEO Fred Kindle werden. Analysten gehen davon aus, dass Sulzer schon einen oder mehrere Kandidaten zur Neubesetzung des Postens präsentieren kann.Martin Skalsky (Swisscontent)

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