Vorschau Swisscom: Die Zahlen bleiben wohl auf der Höhe des Vorjahres
«Solid wie ein Fels» ist die Swisscom gemäss ihrer Selbsteinschätzung. Die Analysten erwarten denn auch, dass am Donnerstag ansprechende Neun-Monats-Zahlen veröffentlicht werden.
Von Markus Schär
(Foto: Keystone)
Auf den ersten Blick erleidet die Swisscom einen Gewinneinbruch: 5,75 Milliarden Franken Reingewinn wies sie vor einem Jahr in ihrem Neun-Monats-Abschluss aus, zwischen 1,14 und 1,35 Milliarden erwarten die Analysten diesmal. Allerdings fiel im dritten Quartal des Vorjahres der Verkauf einer 25-Prozent-Beteiligung an Swisscom Mobile an Vodafone für 3,84 Milliarden an. Zudem löste man in der gleichen Periode beim Verkauf von Immobilien 555 Millionen. Ohne diese einmaligen Erträge wäre der Reingewinn mit 1,36 Milliarden auf vergleichbarer Höhe gelegen wie im laufenden Jahr.
Das Breitband-Geschäft hebt abDie Analysten erwarten denn auch, dass die Swisscom gemäss ihrem Motto «solid as a rock» trotz Konkurrenz- und Preisdruck weitgehend gehaltene Umsatz- und Ertragszahlen vorlegen kann. Auf dem Festnetz verliert sie zwar weiter Marktanteile an die Konkurrentinnen, denen sie auch weiter gesenkte Interkonnektionspreise zugestehen muss. Aber die Einführung von ADSL hat in diesem Jahr wirklich abgehoben, das starke Wachstum dürfte anhalten und den Rückgang bei Festnetz-Gesprächen ausgleichen.
Behauptet sich Swisscom Mobile?Für das Mobile-Geschäft erwartet Christoph Ladner von Sarasin ein Anhalten des Wachstums im ersten Halbjahr, also ein Plus von 4,7 Prozent. Allerdings weisen die Konkurrentinnen Sunrise und Orange ein kräftiges Wachstum aus. Der Analyst fragt sich deshalb, ob sie auf Kosten von Swisscom Mobile Marktanteile gewinnen. Und gespannt ist er auf die ersten Erfahrungen mit MMS, dem Versenden von Bildern über das Handy, von dem sich die Betreiber früher den Goldsegen erhofften. Swisscom Mobile könnte hier seiner Meinung nach die Zusammenarbeit mit Vodafone vertiefen.
Debitel kämpft in schwierigem MarktNur gedämpfte Erwartungen haben die Analysten dagegen für die deutsche Tochter Debitel. Sie dürfte zwar im Jahresvergleich ein leichtes Plus ausweisen, allerdings nur wegen der Neukonsolidierung von Talkline Netherlands, die im vierten Quartal 2001 gekauft worden ist. Marc Schulthess von Pictet nimmt an, dass das Geschäft im Hauptmarkt Deutschland weiter unter Druck bleibt. Insgesamt dürfte die Swisscom aber weiter auf Zielkurs bleiben: Sie will beim Ebitda in diesem Jahr denselben Wert wie im Vorjahr erreichen.
Swisscom nach 9 Monaten: Schätzungen der Analysten UmsatzEbitdaEbitReingewinnpubliziert 30.9.0110’6073’4431’8455’753Sarasin10’8033’4341’9341’255CSFB10’8033’437 1’224Vontobel10’7353’4171’9181’165Pictet11’0003’4701’9901’350ZKB10’7783’4111’9211’163LODH10’7043’3611’8741’145in Mio. Franken