Der Bundesrat nahm am Mittwoch den jährlichen Bericht über die Finanzlage der Vorsorgeeinrichtungen und der Lebensversicherer in der beruflichen Vorsorge per Ende 2008 zur Kenntnis. Eine aktuelle Schätzung weise darauf hin, dass sich die finanzielle Situation der Vorsorgeeinrichtungen seither wieder verbessert habe. Trotzdem bleibe die Anpassung des Mindestumwandlungssatzes für die langfristige Sicherung der Leistungen unumgänglich.
Unterdeckung Ende 2008 bei 52,5 Mrd. Franken
Die Auswertung des BSV zeigt, dass sich Ende 2008 915 registrierte Kassen (46,5%) in Unterdeckung befanden. Im Vorjahr waren noch 78 Kassen (4,2%) von einer Unterdeckung betroffen gewesen. Die gesamte Unterdeckungssumme belief sich per 31. Dezember 2008 auf rund 52,5 Mrd CHF, gegenüber 17,1 Mrd im Vorjahr. Der grösste Teil der Unterdeckungssumme betraf Kassen mit Staatsgarantie. Deren Fehlbetrag stieg gegenüber dem Vorjahr um 15 Mrd auf 30,8 Mrd CHF.
Lebensversicherer weniger stark betroffen
Auch die Erfolgsrechnungen der 11 Lebensversicherungsgesellschaften in der beruflichen Vorsorge zeigten für das Jahr 2008 ein im Vergleich zum Vorjahr erheblich verschlechtertes Ergebnis. Da die Lebensversicherer auch in der 2. Säule keine Unterdeckung aufweisen dürfen, investieren sie stärker in risikoarme Anlagen und sind von der Finanzmarktkrise weniger stark betroffen als die autonomen Vorsorgeeinrichtungen.
Ende Oktober noch knapp ein Drittel in Unterdeckung
Die aktuellen Auswertungen des BSV zeigen, dass sich per Ende Oktober 2009 noch rund 32% der registrierten Vorsorgeeinrichtungen in Unterdeckung befanden. Bei den Kassen mit Staatsgarantie belief sich zu diesem Zeitpunkt der Anteil der Kassen in Unterdeckung auf rund 74%, bei jenen ohne Staatsgarantie auf 30%. Der mit der Bilanzsumme gewichtete, durchschnittliche Deckungsgrad belief sich nach der gleichen Schätzung auf 97,5%, wobei er für die Kassen mit Staatsgarantie 84,4% und für jene ohne Staatsgarantie 101,7% betrug. (awp/mc/pg/33)