Vorsprung der Lufthansa in Europa durch Swiss-Übernahme in Gefahr

«Nur wenn die Fusion spürbar mehr bringt, als sie kostet, behält Lufthansa sicher die Nase vorn», erklärte Jürgen Ringbeck von der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton zu dem Ergebnis der Untersuchung, die gemeinsam mit der «Wirtschaftswoche» entstanden war. Bereits in den vergangenen zweieinhalb Jahren sei der Vorsprung der Lufthansa – gemessen an ausgewählten Kriterien – vor Air France und British Airways kleiner geworden.

Air France dicht an den Fersen
Der Studie zufolge ist Air France im Vergleich zur Studie von 2002 durch die Übernahme der niederländischen KLM nicht nur zur umsatzstärksten Fluglinie Europas aufgestiegen, sondern habe die Lufthansa in der wichtigsten Disziplin «Positionierung und Potenzial im Fluggeschäft» teilweise überholt. Dagegen sicherten die profitablen Nebengeschäfte der Lufthansa und die noch leicht bessere aktuelle Leistung bislang ihre Spitzenposition.

Dienstleistungen bei der Lufthansa einkaufen
Potenziale sieht Booz Allen Hamilton in der Swiss-Übernahme dann, wenn es gelingt, vermehrt Dienstleistungen bei der Lufthansa einzukaufen. «Wenn die Swiss künftig Wartung und Bordverpflegung vermehrt bei Lufthansa ordert, entsteht mittelfristig für Lufthansa Technik oder LSG neues Geschäftspotenzial.» Allerdings hat Swiss mehrjährige Verträge laufen. Zudem hängen an den Swiss-Aufträgen bis zu gut 3.000 Jobs in der Schweiz, so dass eine Verlagerung für politischen Widerstand sorgen dürfte.(awp/mc/th)

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