Vorwürfe gegen Shuaa Capital


 


von Gérard Al-Fil


 


Bis Anfang 2006 stand Shuaa Capital für Trefferprognosen und Traumrenditen. Kaum ein Haus war gefragter, wenn es um Markteinschätzungen und Aktienfonds ging. Heute, ein Jahr nach dem Ende des Börsenhypes am Arabischen Golf, sieht sich die im Emirates Towers von Dubai domizilierte Investmentbank schweren Vorwürfen ausgesetzt.


 


Scheintransaktion?


Nachdem das in Paris publizierte Politik- und Wirtschaftsmagazin Arabian Trends bereits im Dezember 2006 über einen angeblichen Gewinneinbruch von 96% und einem Massenexodus alteingesessener Shuaa-Mitarbeiter berichtete, legte das Journal mit einer Titelstory in seiner Februar-Ausgabe 2007 nach. In einer Aktientransaktion im September 2005 mit Al Ahlia Investment Co. aus Kuwait habe Shuaa «wissentlich Kurse manipuliert», so das Blatt. Zum Erwerb von 8.94% an Al Ahlia sei von Shuaa nicht der Marktpreis von damals 480 Fils pro Aktie, sondern nur 410 Fils bezahlt worden (Al Ahlia habe den Abschlag später «unter der Hand» beglichen). Alles nur Rauschen im Blätterwald, wie die Bank behauptet?


 


Shuaa dementiert


Majid Al Ghurair, Chairman bei Shuaa Capital, sagte gegenüber der Tageszeitung Gulf News, der Deal mit Al Ahlia sei «wesentlich komplexer» gewesen, als in dem Artikel dargestellt. «Unsere Bücher stehen jedenfalls der Aufsichtsbehörde, der Emirates Securities and Commodities Authority (ESCA), offen», sagte Al Ghurair weiter. Gegen das Magazin Arabian Trends erwägt Shuaa nun rechtliche Schritte. Inzwischen haben auch der Regulator von Dubais Finanzfreihandelszone DIFC, die Dubai Financial Services Authority (DFSA), sowie die Kuwait Stock Exchange begonnen, im Fall Shuaa zu ermitteln.

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