VP Bank 2008 mit Geldabfluss von 1,3 Mrd. Franken

Damit will die VP Bank 2009 die Abwärtsspirale durchbrechen. «Neben der geplanten Kostenreduktion streben wir 2009 trotz schwierigem Marktumfeld eine Festigung und einen Ausbau unserer Marktposition an», wird CEO Adolf Real in einer Mitteilung der VP Bank zitiert. Als Ziele nennt Real eine gleichbleibende Bruttomarge von gegen 100 Basispunkten, eine Cost/Income Ratio von 60% und eine Tier 1 Ratio von 13,5%.


Einsparungen – auch beim Personal
Auf der Kostenseite peilt das Institut eine Reduktion von 10% gegenüber dem Vorjahr an. Dazu wird ein Programm zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung lanciert. Neben diversen Kürzungen im Sachaufwand will die Bank auch beim Personal sparen. So sollen bei der Gruppe weltweit rund 50 der 775,7 Stellen abgebaut werden. Dies solle grösstenteils über Fluktuation, Umbesetzungen sowie Frühpensionierungen geschehen, heisst es in der Mitteilung dazu weiter.


Verwaltete Vermögen um 16 Prozent gesunken
Unter den Turbulenzen an den Finanzmärkten litt im vergangenen Jahr auch die Vermögensbasis der Bank. So sanken die verwalteten Vermögen per Ende 2008 um 16% auf 35,1 Mrd CHF. Zudem flossen im Jahresverlauf netto 1,3 Mrd CHF an Kundengeldern ab. Im Vorjahr verzeichnete die VP Bank noch einen Zufluss von 3,0 Mrd CHF.


Bruttoerfolg von 330,7 Mio. Franken
Auf operativer Stufe hielt sich die Ertragskraft relativ stabil. Unter Ausklammerung des übrigen ordentlichen Erfolgs resultierte ein Bruttoerfolg von 330,7 Mio CHF, was einem Rückgang von 3% entspricht. Inklusive übriger Erfolg lag der Bruttoerfolg bei 290,1 Mio CHF oder knapp 24% unter dem Vorjahreswert.


Erfolg aus Zinsengeschäft steigt um 5 Prozent
Während der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um über 13% auf 151,8 Mio sank, kletterte der Erfolg aus dem Zinsengeschäft um knapp 5% auf 148,5 Mio CHF. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft wird mit 30,3 (25,1) Mio CHF ausgewiesen und beim übrigen Erfolg resultierte ein Verlust von 40,6 Mio CHF nach einem Erfolg von 38,4 Mio CHF im Vorjahr.


Cost/Income-Ratio deutlich verschlechtert
Der Geschäftsaufwand stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11% auf 196,7 Mio CHF. Damit verschlechterte sich die Cost/Income Ratio im Jahresvergleich auf 67,8% nach 46,7%. Auf der Kostenseite fielen nach Angaben der VP Bank insbesondere die Errichtung der neuen Bank in Singapur sowie die Kosten im Zusammenhang mit der Einführung der neuen Banksoftware ins Gewicht.


Hohe Wertberichtigungen
Tiefe Löcher in die Rechnung gerissen hat im Krisenjahr 2008 bei der VP Bank neben einem Wertberichtigungsbedarf auf den eigenen Finanzanlagen auch die Stützung der eigenen Cash- und Geldmarktfonds. Bei den Finanzanlagen resultierte insgesamt ein Wertberichtigungsbedarf von 171,9 Mio CHF. Hiervon belasteten 116,6 Mio CHF die Erfolgsrechnung, während 55,3 Mio direkt in die Eigenmittel verbucht wurden. Daneben resultierte wegen der Kapital-Schutzzusicherung für die Cash- und Geldmarktfonds eine Eventualverpflichtung von 113,6 Mio CHF. Gleichzeitig übernahm die Bank aus den Cash- und Geldmarktfonds Aktiven zum Buchwert in die eigenen Bücher, was die Jahresrechnung mit einer zusätzlichen Rückstellung von 68,1 Mio CHF belastete.


Konzernverlust von 80,3 Mio. Franken – gekürzte Dividende
Damit resultierte unter dem Strich ein Konzernverlust inklusive Minderheitsanteile von 80,3 (VJ Gewinn 161,5) Mio CHF. Der Konzerverlust zuzuschreiben auf die Aktionäre belief sich auf 83,2 Mio CHF nach einem Gewinn im Vorjahr von 157,8 Mio CHF. Das Eigenkapital der Aktionäre schrumpfte somit per Ende 2008 auf 828,2 Mio CHF nach 1’057 Mio CHF Ende 2007. Dementsprechend sank die Tier-1-Ratio auf 13,5% nach 16,0%. Der Generalversammlung wird vor diesem Hintergrund die Ausschüttung einer gekürzten Dividende von 2,50 (11,00) CHF je Inhaber- bzw. 0,25 (1,10) CHF je Namenaktie beantragt.  (awp/mc/pg/04)

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