VP Bank H1: Tieferer Gewinn – CEO Real verlässt Gruppe

Gleichzeitig teilte die Gruppe mit, dass CEO Adolf Real die Bank nach 26 Jahren verlässt. Dies aufgrund unterschiedlicher Ansichten über die strategische Entwicklung der VP Bank, wie es in der Medienmitteilung dazu heisst. Er scheidet per 30. September aus seiner Funktion aus. CFO Fredy Vogt übernimmt ab sofort als bisheriger Stellvertreter von Real interimistisch die Funktion des CEO.


Geldabfluss von 1 Mrd. Franken
Dem Liechtensteiner Institut sind im ersten Halbjahr 2009 zudem Gelder in der Höhe von rund 1 Mrd CHF abgeflossen, dies nachdem bereits in der Vorjahresperiode ein Geldabfluss über 0,1 Mrd CHF resultierte. Dennoch stiegen die Kundengelder (AuM) per Mitte Jahr auf 28,9 Mrd CHF nach 28,5 Mrd CHF per Ende 2008. Dies aufgrund einer positiven Marktwertveränderung von 1,4 Mrd CHF. Das Kundenvermögen inklusive Custody-Gelder lag per Stichtag bei 39,9 Mrd CHF nach 35,1 Mrd CHF per Ende Jahr.


Zinsengeschäft relativ stabil – Einbruch im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft
Das schwierige Umfeld hat auch deutliche Spuren auf der Ertragsseite hinterlassen. Während sich der Erfolg aus dem Zinsengeschäft mit 66,8 Mio CHF (-7%) gegenüber der Vorjahresperiode relativ stabil zeigte, verzeichnete der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft einen deutlichen Rückgang auf 60,4 Mio CHF (-26,6%). Das Handelsgeschäft brach gleichzeitig um über die Hälfte auf 6,5 Mio CHF ein.


Demgegenüber trug der übrige Erfolg rund 11,3 (VJ -4,1) Mio CHF zum Gesamtertrag bei. Darin enthalten sind neben positiven Wertberichtigungen aus Finanzinstrumenten, auch Auflösungen von nicht mehr notwendigen Wertberichtigungen und Rückstellungen sowie Erträge aus Gruppengesellschaften mit Treuhand-Dienstleistungen.


Geschäftsaufwand deutlich gesenkt
Damit summierte sich der Bruttoerfolg auf 145,1 Mio CHF, was gegenüber dem Vorjahr einem Minus von 11,2% entspricht. Der Geschäftsaufwand sank in der gleichen Zeitperiode um 9,1% auf 93,2 Mio CHF. Der Löwenanteil der Kosten mit 61,4 Mio CHF (-12,9%) ist beim Personal angefallen. Durch das angestossene Kostensenkungsprogramm erwartet die Gruppe in diesem Bereich ab dem zweiten Semester 2009 und im 2010 zusätzliche Entlastungen. Der Sachaufwand belief sich auf 31,8 Mio CHF (-0,5%). Daraus errechnet sich eine Cost/Income-Ratio von 64,2% nach 62,7% in der Vorjahresperiode.


Tier 1 Ratio bei 14,7 Prozent
Die Bank verfügt nach eigenen Angaben über eine solide Eigenmittelausstattung. So lag die Tier 1 Ratio mit 14,7% per 30. Juni 2009 gegenüber Ende 2008 um 1,1 Prozentpunkte höher. Absolut verfügte die Bank per Stichtag über Eigenmittel in der Höhe von 879 Mio CHF gegenüber 845 Mio CHF Ende 2008.


Analysten-Erwartungen erfüllt
Mit dem ausgewiesenen Zahlenkranz hat die VP Bank die Prognosen der Marktbeobachter in etwa getroffen. Der AWP-Konsens für den Bruttoerfolg lag bei 145,6 Mio CHF, für die verwalteten Kundenvermögen bei 29,0 Mrd CHF und beim Nettoneugeld bei -0,4 Mrd CHF. Der den Aktionären zurechenbare Reingewinn wurde von der ZKB auf 27,4 Mio CHF und von der Bank Vontobel auf 24,5 Mio CHF geschätzt.


Zuversicht für die zweite Jahreshälfte
Die Gruppe blickt zuversichtlich ins zweite Semester: Die Massnahmen zur Kostensenkung griffen sowohl im Personal- als auch im Sachbereich, wird CFO Vogt in der Mitteilung zitiert. Neben der Kostenseite stünde nun die Steigerung der Erträge sowie die Stärkung der Akquisitionsleistung im Mittelpunkt. (awp/mc/pg/08)

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