VP Bank: Leichter Rückgang der operativen Erträge

Dies gelte auch für die VP Bank, obwohl sie nicht von der Subprimekrise betroffen und kein Abschreibungsbedarf aus den Folgen der Finanzmarktkrise gegeben sei, wie das Institut am Donnerstag mitteilte. Der Konzerngewinn der VP Bank Gruppe für das erste Halbjahr 2008 beträgt CHF 41.0 Mio. Der Rückgang von CHF 55.8 Mio. (57.7 Prozent) gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres beruht im Wesentlichen darauf, dass die unter dem Übrigen Erfolg verbuchten Erfolge auf eigenen Finanzanlagen gegenüber der von Sondereffekten geprägten Vergleichsperiode des Vorjahres um CHF 31.0 Mio. tiefer liegen.


Höherer Aufwand
Die Ertragsseite liegt leicht unter dem Vorjahresniveau. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft liegt mit CHF 71.8 Mio. um 2.3 Prozent unter der Vorjahresperiode, der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit CHF 82.4 Mio. um 8.7 Prozent tiefer. Der Geschäftsaufwand erhöhte sich auf CHF 102.5 Mio. (+17.6 Prozent). Diese Steigerung entspricht den Planungsvorgaben und belegt, dass der im Rahmen der Strategie angestrebte Ausbau der Marktpositionen in bestehenden und in neuen Märkten sowie die Einführung des neuen Bankensoftwarepakets Avaloq planmässig verlaufen.


Deutlich mehr Personal
Neben den Projekten «Neue Märkte» und «Bankensoftware» war das erste Halbjahr 2008 von einem deutlichen Ausbau des Personalbestands um rund 40 Vollzeitstellen gekennzeichnet. Adolf E. Real, Chief Executive Officer der VP Bank Gruppe: «Der Erfolg bei der Gewinnung zusätzlichen qualifizierten Personals zeigt, dass die VP Bank Gruppe an allen Standorten als vertrauenswürdiger und attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird.» Der Kostendisziplin misst die VP Bank gerade auch in Phasen des Ausbaus und der Expansion besondere Bedeutung zu. Die von 43.0 auf 62.7 Prozent angestiegene Cost/Income Ratio ist eine Folge der zurzeit überdurchschnittlich hohen Investitionen in Märkte und Technologien und wird sich wieder zurückbilden.


Solide Basis
Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 1.0 Mrd. auf CHF 11.5 Mrd. Das Eigenkapital nahm aufgrund der erwähnten Rahmenbedingungen um 9.4 Prozent auf CHF 972.7 Mio., die Eigenen Mittel der Aktionäre um 9.5 Prozent auf CHF 956.9 Mio. ab. Die Tier 1 Ratio bewegt sich mit 16.5 Prozent immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Naturgemäss wirkten sich die Aktienmärkte und die Währungsrelationen besonders bei den Betreuten Kundenvermögen aus, welche um 9.3 Prozent auf CHF 34.7 Mrd. abgenommen haben. Der Netto-Neugeldabfluss betrug CHF 99 Mio. Eine deutliche Ausweitung auf CHF 5.2 Mrd. erfuhren die Custody-Vermögen, so dass das gesamte Kundenvermögen inklusive Custody-Vermögen CHF 39.9 Mrd. (-4.8 Prozent) beträgt.


Starke Marktposition
Die VP Bank Gruppe ist trotz schwieriger Rahmenbedingungen im ersten Halbjahr 2008 strategisch auf Kurs geblieben. Dies gilt insbesondere für die grossen Anstrengungen zur Verstärkung der Position in neuen Märkten im Fernen und Mittleren Osten, wo sie im Juni 2008 mit der VP Bank (Singapore) Ltd. die Geschäftstätigkeit aufnahm. Die VP Bank (Schweiz) AG hat in Zürich neue und zweckentsprechende Räumlichkeiten bezogen und wird künftig auch ein Kompetenzzentrum für Wealth Management Solutions für die ganze Gruppe beinhalten. Am 1. Juli 2008 traten Änderungen der Organisationsstruktur in Kraft, welche die Führung der Gruppe über die Marktorganisation verstärken und den Geschäftseinheiten operativ mehr Spielraum geben, um ihr spezifisches Marktprofil zu entwickeln und die Bedürfnisse der Kunden noch besser befriedigen zu können.


Druck auf Bankkundengeheimnis
Neben der negativen Entwicklung der Finanzmärkte wirkte sich auch der zunehmende internationale Druck auf Länder, die ein Bankkundengeheimnis kennen, aus. Liechtenstein hat mit der Europäischen Union Verhandlungen betreffend das Schengen-Abkommen vollständig sowie über ein Betrugsabkommen weitestgehend abgeschlossen und damit seine Kooperationsbereitschaft im Rahmen geregelter völkerrechtlicher Beziehungen zum Ausdruck gebracht. Dieser Weg muss unter Wahrung langfristiger Interessen des Landes weitergegangen werden. Dies beinhaltet auch, dass internationales und grenzüberschreitendes Banking zunehmend von regulatorischen Standards dominiert wird, die für Banken wie für Kunden gleichermassen von Relevanz sind.


Ausblick
«Das erste Halbjahr 2008 war für die VP Bank Gruppe eine Phase der Bewährung, welche gut bewältigt wurde und gezeigt hat, dass die generelle Ausrichtung sowie das Geschäftsmodell stimmen*, fasst der Präsident des Verwaltungsrates, Hans Brunhart, die Resultate des ersten Halbjahres zusammen. Die Zielsetzungen für 2008 sind nur erreichbar, wenn sich die negativen Folgen der Subprimekrise im Laufe des Jahres zurückbilden. Dies ist bis heute nicht der Fall, und die Auswirkungen dieser Krise können in ihrer Summe noch nicht abschliessend bewertet werden.


Marktumfeld bleibt volatil
Die VP Bank Gruppe geht von einem weiterhin sehr volatilen Marktumfeld aus. Im laufenden Jahr werden im Zentrum der Bemühungen der Ausbau der Marktpositionen und die Modernisierung der IT-Infrastruktur bei gleichzeitiger Kostendisziplin liegen. Die VP Bank Gruppe ist überzeugt, dass sie strategisch gut aufgestellt ist, um im Rahmen der Veränderungen der Marktgegebenheiten die Chancen für das Erreichen der strategischen Ziele nutzen zu können. (vp bank/mc/ps)

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