Der Konzern wolle aber besser als der Gesamtmarkt abschneiden und in der Krise weitere Marktanteile hinzugewinnen. Im vergangenen Jahr stieg das operative Ergebnis gegen den Branchentrend um 3,0 Prozent auf den Rekordwert von 6,3 Milliarden Euro. Unterm Strich blieb ein Gewinn von rund 4,7 Milliarden Euro – 13,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz erhöhte sich um 4,5 Prozent auf 113,8 Milliarden Euro. Die Dividende soll von 1,80 Euro auf 1,93 Euro je Stammaktie steigen. Dies wirkt sich besonders für Grossaktionär Porsche positiv aus. Genaue Zahlen zur Entwicklung der einzelnen Marken legt VW am 12. März vor.
Rote Zahlen im ersten Quartal erwartet
Für das laufende Jahr erwartet der Konzern wegen der dramatischen Absatzkrise auf wichtigen Märkten einen geringeren Umsatz. Zudem sei aufgrund des «äusserst schwachen Geschäfts» zu Beginn des Jahres das Erreichen des hohen Ergebnisniveaus der Vorjahre nicht möglich. Volkswagen hatte bereits angekündigt, im ersten Quartal 2009 drohten angesichts der dramatischen Autokrise rote Zahlen.
«Konsequente Ausgaben- und Investitionsdisziplin»
Die hohen Schwankungen liessen derzeit eine verlässliche Aussage für den Verlauf des Geschäftsjahres 2009 nicht zu, hiess es. «Steigende Refinanzierungskosten und Ländermix-Verschlechterungen» würden sich zusätzlich belastend auf das Ergebnis auswirken. VW wolle eine konsequente «Ausgaben- und Investitionsdisziplin» entgegensetzen und ausserdem seine Prozesse stetig optimieren.
2009: Absatzeinbruch von rund 10 Prozent
Der weltweite Absatz stieg im vergangenen Jahr noch leicht um 1,3 Prozent auf 6,27 Millionen Autos. Allerdings hatte VW im Jahresverlauf deutlich an Wachstumstempo verloren. Für das laufende Jahr rechnet VW früheren Aussagen zufolge konzernweit mit einem Absatzeinbruch von rund zehn Prozent.
Stärke des «Mehrmarken-Konzerns»
Ziel sei es, besser abzuschneiden als der Gesamtmarkt, sagte Winterkorn. Dabei komme VW die Stärke des «Mehrmarken-Konzerns» zu Gute. Winterkorn verwies auch auf neue Modelle, die bald auf den Markt kommen, wie etwa den neuen Polo. Volkswagen verfüge zudem über eine «breite Palette» umweltfreundlicher Fahrzeuge. Aufgrund der Abwrackprämie in Deutschland hatte VW zuletzt eine starke Nachfrage nach Kleinwagen-Modellen gemeldet.
Produktionsdrosselung
Um Überkapazitäten zu vermeiden, hatte VW aber bereits die Produktion gedrosselt. Zum ersten Mal seit 25 Jahren hatte es in der vergangenen Woche in den deutschen Werken Kurzarbeit gegeben. Betroffen waren rund 61.000 der etwa 92.000 Beschäftigten in Deutschland.
16’500 Temporärstellen gestrichen
2008 stieg die Zahl der Konzern-Beschäftigten um 12,3 Prozent auf rund 370.000. Allerdings hat VW bereits angekündigt, wegen der Absatzkrise in diesem Jahr alle noch verbliebenen 16.500 Leiharbeiter-Stellen weltweit zu streichen. Die Arbeitsplätze der Stammbelegschaft seien vorerst nicht bedroht. (awp/mc/ps/27)