«Getragen wird das gute Ergebnis insbesondere von der hohen Nachfrage nach unseren Konzernmodellen in Westeuropa, China sowie Nord- und Südamerika», sagte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch.
Kostensenkungen und Wechselkurseffekten pushen
An der Börse sprangen die Titel deutlich nach oben und zählten zu den Favoriten im Dax . Ein Börsianer sagte, es seien zwar schon eine Menge guter Nachrichten im Kurs enthalten gewesen, die Zahlen gäben den Papieren aber noch einmal zusätzlichen Schub. Das Unternehmen profitierte auch von Kostensenkungen im eigenen Haus sowie Wechselkurseffekten wegen des in den letzten Wochen im Vergleich zum Dollar schwächeren Euro. Dadurch erhöht sich die Wettbewerbsfähigkeit in Nord-und Südamerika, aber auch in China.
Umsatz und operatives Ergebnis legen zu
Der Umsatz wuchs im Zeitraum von April bis Juni um rund 22% auf 33,2 Mrd EUR. Das operative Ergebnis lag bei knapp zwei Milliarden Euro und übertraf damit die Analystenschätzung um 800 Mio EUR weit. Allein im zweiten Quartal wurde damit ein höherer operativer Gewinn erwirtschaftet als im Gesamtjahr 2009. Der Konzern bekräftigte seine Prognose, 2010 den Absatz, Umsatz und das operative Ergebnis zum Vorjahr deutlich steigern zu wollen. Allerdings liesse sich die Entwicklung des ersten Halbjahres in der zweiten Jahreshälfte nicht unvermindert fortschreiben, mahnte der Konzern zum wiederholten Male.
Gewinnbringer Audi
Zum Gewinn im zweiten Jahresviertel trug erneut massgeblich die Ingolstädter Premiumtochter Audi bei. Sie lieferte ein operatives Ergebnis von 853 Mio EUR. Von der Kernmarke Volkswagen kamen 611 Mio EUR. Die Transporter-Marke VW Nutzfahrzeuge kehrte nach einem kleinen Minus im Auftaktquartal im zweiten Quartal in die schwarzen Zahlen zurück.
Sorgenkinder Seat und Bentley mit Verlust
Die spanische Tochter Seat konnte ihren Verlust im zweiten Quartal im Vergleich zum Jahresbeginn eindämmen. Bentley häufte dagegen im Vergleich zum ersten Quartal einen höheren Verlust an. Nach den ersten sechs Monaten stehen aber beide Sorgenkinder des Konzerns leicht besser da als im Vorjahr. Finanzvorstand Pötsch hatte schon auf der Jahrespressekonferenz im März eingeräumt, dass beide Marken 2010 weiter Verluste schreiben würden.
804 Mio EUR aus China-Geschäft
Da Volkswagen in China Gemeinschaftsunternehmen unterhält, taucht der Gewinn aus den in China produzierten und verkauften Autos nicht im operativen Ergebnis des Konzerns auf, sondern wird im Finanzergebnis verbucht. Das VW zurechenbare Ergebnis aus dem China-Geschäft bezifferte der Konzern für das erste Halbjahr auf 804 Mio EUR. Unter anderem durch die Kapitalerhöhung im März konnte der Konzern sein Liquiditätspolster auf 17,5 Mrd EUR deutlich aufstocken. Die Wolfsburger hatten im ersten Halbjahr mit 3,6 Mio Wagen 16% mehr Fahrzeuge ausgeliefert. (awp/mc/ps/13)