VW fährt Milliardengewinn ein – kein konkreter Ausblick

Nun wurden weitere Details zu den einzelnen Marken bekannt. Die Börse reagierte nicht auf den Zwischenbericht. Ein Analyst sah in den Details zunächst auch wenig Kursrelevanz. Die Papiere notierten unverändert leicht im Minus.


Zurückhaltung gegenüber Q4
Volkswagen hat in den ersten neun Monaten mit gut vier Milliarden Euro unterm Strich mehr als sechs Mal so viel verdient wie ein Jahr zuvor. Die Erlöse stiegen um knapp ein Fünftel auf 92,5 Milliarden Euro. Das Management warnte erneut, die Geschäfte könnten sich im vierten Quartal weniger rasant entwickeln. Im Gesamtjahr sollen Auslieferungen, Umsatz und operatives Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich zulegen. 2009 hatte VW trotz eines Absatzrekords von 6,3 Millionen Fahrzeugen einen Gewinneinbruch erlitten. Das operative Ergebnis fiel auf 1,9 Milliarden Euro. Der Umsatz lag bei 105 Milliarden Euro.


Seat und Bentley weiter roten Zahlen
Im Zeitraum von Januar bis September strich der Konzern ein operatives Ergebnis von gut 4,8 Milliarden Euro ein, nach 1,5 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Den grössten Beitrag leistete wie gehabt die Ingolstädter Premiumtochter Audi mit fast 2,3 Milliarden Euro (Vj: 1,2 Mrd Euro). Die Kernmarke Volkswagen Pkw steuerte knapp 1,6 Milliarden Euro bei. Die Konzernmarken Seat und Bentley schrieben auch im dritten Quartal weiter Verluste. In einer ersten Reaktion sagte ein Analyst, Audi habe sich etwas besser als erwartet entwickelt. Dagegen seien die Marken Volkswagen Pkw, Skoda und die VW Nutzfahrzeuge unerwartet schwach gewesen.


Porsche-Beteiligung stützt Bilanz
Zum Gewinn vor Steuern trug das China-Geschäft zusätzlich 1,3 Milliarden Euro bei. Aufgrund der Struktur der chinesischen Gemeinschaftsunternehmen fliesst das dort erzielte Ergebnis in das Finanzergebnis ein. Zusätzlich schlugen sich positive Effekte aus der Porsche-Beteiligung in der Bilanz nieder. Volkswagen hält knapp die Hälfte am Sportwagenbauer und hat die Option, ihn ganz zu übernehmen. Die Bewertung dieser Rechte trug weitere 863 Millionen Euro zum Finanzergebnis bei.


Winterkorn: «Wir sind auf Kurs»
Volkswagen-Chef Martin Winterkorn sagte, «wir sind auf gutem Kurs, die Ziele der Strategie 2018 zu erreichen.» Bis dahin wollen die Wolfsburger den japanischen Konkurrenten Toyota an der Weltspitze ablösen. Spätestens dann will der Konzern mehr als zehn Millionen Fahrzeuge verkaufen, aber auch bei Rendite und der Zufriedenheit von Mitarbeitern und Kunden Massstäbe setzen. Für Investitionen in neue Fahrzeuge, alternative Antriebe und eine weitere Expansion verfügt der Konzern über ein komfortables finanzielles Polster: Per Ende September lagen fast 20 Milliarden Euro in der Kasse.


VW will im vierten Quartal erneut Konkurrenz überrunden
VW rechnet im vierten Quartal mit einem Marktniveau auf der Höhe des Vorjahres. Dies sagte Vertriebsvorstand Christian Klingler am Mittwoch während einer Telefonkonferenz zur Quartalsbilanz. Volkswagen wolle weiter besser abschneiden als der Markt, fügte Klingler hinzu.  VW hatte zuvor gewarnt, die bislang positive Entwicklung werde sich im vierten Quartal abschwächen. (awp/mc/ps/11)

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